Kommunalpolitik

Kommunen müssen Qualität des Heimunterrichts kontrollieren

Kommunen kontrollieren die Qualität des Heimunterrichts

Kommunen kontrollieren die Qualität des Heimunterrichts

Tondern/Tønder
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In der Kommune Tondern werden in diesem Jahr 32 Kinder zu Hause unterrichtet. Foto: Unsplash/Annika Gordon

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Werden die Ansprüche nicht erreicht, können Eltern gezwungen werden, ihr Kind in die Schule zu schicken. In Tondern wird künftig die Teilnahme an einem Informationsgespräch angeboten. Heute werden 32 Kinder in der Kommune Tondern zu Hause unterrichtet.

Seine Kinder zu Hause zu unterrichten ist erlaubt, da in Dänemark im Gegensatz zu Deutschland „nur“ Unterrichts und nicht Schulpflicht herrscht. In den vergangenen Jahren ist der Zuzug von Familien nach Dänemark stark gestiegen. Entsprechend gibt es auch mehr Eltern, die ihre Kinder lieber selbst unterrichten, als in eine Schule zu schicken. In der Kommune Tondern ist die Anzahl von 2022 bis 2024 auf 32 Kinder gestiegen. 

Das hat den Ausschuss für Kinder und Schulen dazu veranlasst, sich die Rahmen für ihre Kontrolle des erteilten Heimunterrichts anzuschauen, zu denen die Kommunen verpflichtet sind.

Einheitliche und professioneller Zugang

Der Ausschussvorsitzende Kim Printz Ringbæk (Soz.) erläutert, dass es Bedarf für deutliche Richtlinien für eine solche Aufsicht mit einem einheitlichen und professionellen Zugang gebe.

„Wir müssen bewerten, ob sich das Kind fachlich so entwickelt, dass es einen Wissensstand Gleichaltriger aus den Volksschulen erreicht. Es gibt Kriterien, die erfüllt werden müssen. Alle Fächer können in der Muttersprache der Familie unterrichtet werden. Der Dänisch-Unterricht muss aber auf Dänisch erfolgen“, berichtet der Ausschussvorsitzende.

Weitere Kriterien lauten:  Der Heimunterricht muss humanistische, naturwissenschaftliche und musische Fächer umfassen. Die Fächer Dänisch, Mathematik und Englisch müssen als solche deutlich zu identifizieren sein. 

Als neues Angebot will die Kommune die Familien zu einem Informationstreffen einladen, wo auch über die weiterführenden Schulen informiert wird. Weiter sollen die gegenseitigen Erwartungen erörtert werden.

Chancengleichheit gewährleisten

„Die Kinder, die Heimunterricht bekommen, sollen die gleichen Chancen nach Abschluss der Volksschule haben, später eine weiterführende Schule besuchen zu können. Deswegen hat sich ein guter Dialog mit der Berufsberatung ergeben, dass die Kinder vom Heimunterricht auch an Firmenbesuchen oder Informationstreffen teilnehmen können.“

Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) lobt den Fachausschuss, das Thema aufzugreifen. Der Stadtrat hat die Rahmen der Aufsichtsbesuche gutgeheißen.

Die kommunale Schulverwaltung ist für die Heimbesuche verantwortlich. Sie finden zweimal jährlich statt. Die Aufsicht wohnt dem Unterricht bei und prüft dabei konkrete Dokumentationen für den Unterricht, unter anderem in Bezug auf Lehrmaterial, Logbücher, Aufgaben und Aktivitäten. Auch werden Prüfungen in den Fächern Dänisch, Mathematik und Englisch durchgeführt.

Nach jedem Besuch wird ein Aufsichtsprotokoll geschrieben, aus dem ersichtlich wird, ob der Heimunterricht die Normen erfüllt.

Elternhaus auf dem Prüfstand

Ist dies nicht der Fall, wird auf die Mängel aufmerksam gemacht, wo es Verbesserungspotenzial gibt. Nach drei Monaten folgt eine zweite Prüfung. Fällt das Ergebnis erneut negativ aus, muss das Kind an einer Schule unterrichtet werden.

Die Kommune muss auch das Elternhaus und die Bedingungen kontrollieren, indem Minderjährige bis zum 18. Lebensjahr aufwachsen. Dies ist eine Bedingung seit Inkrafttreten des Gesetzes Barnets Lov seit Anfang des Jahres. 

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