Tipps von der Tierärztin
So kommen Tiere durch den Sommer
So kommen Tiere durch den Sommer
So kommen Tiere durch den Sommer
Wie können Hunde, Katzen, Kaninchen und Co. große Wärme gut überstehen? Tierärztin Ellen Hommelhoff gibt Tipps.
Wie können Hunde, Katzen, Kaninchen und Co. große Wärme gut überstehen? Tierärztin Ellen Hommelhoff gibt Tipps.
Sollte es im kommenden Sommer tatsächlich richtig heiß werden, ist es gut zu wissen, wie man seinen Haustieren durch diese Zeit helfen kann. Denn in gewisser Weise sind Hunde und Katzen, Kaninchen und Ziervögel ja „auch nur Menschen“ und ähnlich wie wir auf gewisse Maßnahmen angewiesen, wenn die Hitze den Körper belastet.
1. Frisches Wasser:
Seinen Haustieren sollte man stets den Zugang zu frischem Wasser ermöglichen. „Katzen trinken so gut wie nicht, und Hunde können sogar vergessen, genügend zu trinken“, berichtet Ellen Hommelhoff, selbstständige Tierärztin im Skjern Dyrehospital, dem Nordschleswiger. „Bei Hitze müssen Hunde viel hecheln, und dabei wiederum verdampft auch viel Flüssigkeit.“
Manche Katzen- und Hundehalter schwören auf einen kleinen Trick, um ihre trinkfaulen Vierbeiner zu mehr Flüssigkeitsaufnahme zu animieren: Sie geben einen Schuss Rinder- oder Hühnerbrühe in den Trinknapf. Ellen Hommelhoff sagt dazu: „Das Salz in der Brühe ist natürlich gut, dennoch muss man aufpassen, dass die Menge sich in Maßen hält.“
Sie selbst empfiehlt, Hunde und Katzen auch durch Ballspiele mit dem Wasser in Kontakt zu bringen. Beim Toben unter dem kleinen Garten-Wasserfall, beim Spritzen mit dem Gartenschlauch oder am Springbrunnen ließen sich Planschen und Trinken leicht verbinden.
„Damit Katzen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, kann man ihr Futter mit Wasser verdünnen“, rät Ellen Hommelhoff, „bei Dosenfutter lässt sich das sehr gut machen. Trinken Katzen und Hunde zu wenig, besteht die Gefahr, dass sie Blasen- oder Nierensteine bekommen.“
2. Kühles Plätzchen ohne Zugluft:
Während sich Katzen und Hunde selbst instinktiv einen kühlen, schattigen Platz suchen, wenn es ihnen zu heiß wird, ist bei Tieren, die vor allem im Käfig leben, der Mensch gefragt, sich um sie zu kümmern – seien es Hamster, Meerschweinchen, Kaninchen oder Ziervögel. Die Käfige sollten auf keinen Fall in der prallen Sonne stehen, und auch Zugluft sollte vermieden werden. „Zugluft ist gefährlich und kann die Tiere krank machen“, so die 63-jährige Tierärztin, die in der deutschen Minderheit im nordschleswigschen Maugstrupskov aufgewachsen ist. „Über kleine Käfige, die drinnen stehen, lassen sich gut feuchte Tücher hängen. Das kühlt.“
Kaninchen, die ja meist draußen gehalten werden, sollten unbedingt einen Platz im Schatten bekommen. „Für gute Kühlung kann man sorgen, indem man den Käfig zum Beispiel mit Rhabarberblättern abdeckt – sie sind luftdurchlässig und geben trotzdem eine gute Kühlung. Sie sind auch besser als ein Brett, denn darunter staut sich die Wärme viel mehr. Und auch wer Ziervögel in einer Voliere hält, sollte dafür sorgen, dass die Tiere Zuflucht in kühlem Schatten finden können. Manchmal ziehen sie sich dann in Löchern in der Wand zurück“, so Ellen Hommelhoff.
3. Hitzschlag und Sonnenstich
Katzen und Hunde können einen Sonnenstich erleiden oder einen Hitzschlag bekommen, wenn sie zu hohen Temperaturen ausgesetzt sind. „Das kann sogar im Schatten passieren“, berichtet die Tierärztin. „Einen Sonnenstich erkennt man daran, dass sie apathisch herumliegen, schwer Luft bekommen oder Gleichgewichtsstörungen haben.“ Bei solchen Warnsignalen helfe es, ihre Pfoten in kühles Wasser zu halten, und ihnen ein kühles, „aber nicht eiskaltes“, Handtuch über den Kopf zu legen. „Wenn man unsicher ist, ob die Maßnahmen greifen, dann sollte der Hunde- oder Katzenhalter aber besser den Tierarzt aufsuchen. Dem Vierbeiner wird dann Flüssigkeit direkt in die Vene gespritzt.“
4. Tiere nicht im Auto lassen
Auch unterwegs kann es gefährlich werden für die Haustiere. „Sie sollten nicht im Auto zurückgelassen werden, auch nicht im Schatten. Bei starker Hitze können zehn Minuten schon lebensgefährlich sein“, versichert die Tierärztin, „und das ist früher, als die meisten erwarten.“