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„Leuchtturmprojekt“ gibt Patientinnen und Patienten mehr Mitspracherecht

„Leuchtturmprojekt“ gibt Patientinnen und Patienten mehr Mitspracherecht

Mehr Mitspracherecht für Patientinnen und Patienten

dodo
Kiel
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Stephan Kleinschmidt, Stadtrat der Stadt Flensburg, Kathrine Monsrud Ekelund, Mitglied des Regionalrates der Region Seeland, Stefan Leyk, Kreispräsident des Kreises Plön und Jens Wistoft, Mitglied des Regionalrates der Region Süddänemark. Foto: Interreg

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Ein neues deutsch-dänisches Interreg-Projekt will erarbeiten, wie Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige in den Behandlungsprozess besser einbezogen werden können. Die Projektteilnehmer versprechen sich davon einen höheren Behandlungserfolg.

Im Krankheitsfall die Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Patientinnen und Patienten, Angehörigen und medizinischem Personal sichern und gemeinsam zum Behandlungserfolg beitragen. So lautet die Zielsetzung eines neuen deutsch-dänischen Interreg-Projektes, für das die EU 2,3 Millionen Kronen bereitstellt.

Gemeinsam entscheiden

SDM (Shared Decision Making) heißt es. Konkret ist damit der Entscheidungsprozess zwischen medizinischem Personal, Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen gemeint, um im Krankheitsfall gemeinsam die beste Behandlungsform auszuwählen. Durch eine aktive Rolle aller Beteiligten soll der Behandlungserfolg angehoben werden. Gleichzeitig wird die Arbeitszufriedenheit des medizinischen Personals verbessert, schreibt Interreg in einer Pressemitteilung.

Angeführt wird das Projekt vom Kieler Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH).

„Mit dem Nationalen Kompetenzzentrum SDM am UKSH Kiel und dem Center for Shared Decision Making am Krankenhaus Lillebælt haben wir zwei starke Akteure direkt in unserer Programmregion und somit das Potenzial eine europaweite SDM-Referenz zu schaffen,“ so Stefan Leyk, Kreispräsident des Kreises Plön und deutscher Vorsitzender des Interreg-Ausschusses, in der Mitteilung.

Deutsch-dänische Akteure

Um das Projekt zu erbroben, sind neben dem UKSH und dem Krankenhaus Lillebælt, weitere deutsche und dänische Krankenhäuser, Hochschulen und ein Unternehmen eingebunden, um Konzepte zu entwickeln und im Klinikalltag testen zu können. Dabei soll die Schulung des medizinischen Personals und die Anwendung von Materialien im Mittelpunkt stehen. Dadurch wird gesichert, dass auch die Patientinnen und Patienten und deren Angehörige in die Entwicklung einbezogen werden.

„Die Herausforderungen im Gesundheitswesen anpacken, es zu modernisieren, indem auf die Anforderungen unserer Zeit eingegangen wird, innovative Lösungen zu erarbeiten, diese aus der Programmregion in die EU zu tragen – das Projekt wird unsere Region stärken und die Situation für Patienten und medizinisches Personal verbessern“, sagt Jens Wistoft, Mitglied des Regionalrates der Region Süddänemark und dänischer Vorsitzender des Interreg-Ausschusses. Stephan Kleinschmidt, Stadtrat der Stadt Flensburg und deutscher Vorsitzender des Interreg-Ausschusses ergänzt: „Mit dem Projekt wird die deutsch-dänische Region zur Referenz für andere Initiativen in der EU und als innovativer Gesundheitsstandort weiter gestärkt.“

Das Förderprogramm Interreg Deutschland-Danmark hat von der EU 93,8 Mio. Euro zur Förderung von Wachstum und Entwicklung bis 2027 erhalten. Das Geld wird für die Umsetzung einer Vielzahl von Kooperationsprojekten zwischen deutschen und dänischen Akteuren, Organisationen und Unternehmen in der Region Seeland, der Region Süddänemark und dem nördlichen Teil Schleswig-Holsteins verwendet.

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Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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