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Heideflächen in Dänemark drohen in Zukunft zu verschwinden

Heideflächen in Dänemark drohen in Zukunft zu verschwinden

Heideflächen in Dänemark drohen in Zukunft zu verschwinden

Ritzau/ket
Aarhus
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Die Heideflächen werden in Dänemark immer weiter schrumpfen. Das geht aus einer Studie hervor, die Greenpeace in Auftrag gegeben hat (Symbolfoto). Foto: Søren Bidstrup/Ritzau Scanpix

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Stickstoff aus Städten und Landwirtschaft gefährdet die dänischen Heidelandschaften. Das wiederum bedroht die Lebensräume von Insekten und Pflanzen.

Die mit Heidekraut bewachsenen Heideflächen, die Lebensraum für seltene Schmetterlinge, Moose und Flechten sind, könnten in 10 bis 20 Jahren verschwunden sein. Dies ist die Prognose des leitenden Beraters Jesper Leth Bak von der Universität Aarhus, der den Zustand der dänischen Heidelandschaft kartiert hat.

„In 10 bis 20 Jahren wird es fast keine Heide mehr geben, wenn wir nicht eine umfassende Renaturierung durchführen“, sagt Jesper Leth Bak gegenüber „Politiken“.

Die dänischen Heidelandschaften, die besonders in Mittel- und Westjütland weitverbreitet sind, bedecken eine Fläche, die etwas größer ist als Bornholm. Doch die Heideflächen schrumpfen und drohen, nach Ansicht von Forscherinnen und Forschern ganz zu verschwinden.

Stickstoffgehalt in 50 Jahren vervierfacht

Das Problem ist, dass die Heideflächen zu viel Stickstoff erhalten. Die Studie der Forscherinnen und Forscher zeigt, dass sich der Stickstoffgehalt im Boden in 50 Jahren vervierfacht hat.

Das bedeutet, dass es zum Beispiel immer mehr Brennnesseln gibt und diese Heidekraut, Moose und Flechten verdrängen. Dies beeinträchtigt einige Schmetterlingsarten und andere Insekten, was wiederum einigen Vogelarten das Überleben erschwert.

Der Stickstoff wird aus der Luft zugeführt und stammt zum einen aus der Verbrennung in Holzöfen, Kraftwerken und Motoren und zum anderen aus Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft.

Studie von Greenpeace in Auftrag gegeben

Der Bericht wurde von Greenpeace in Auftrag gegeben. Kristine Clement, Kampagnenleiterin für Landwirtschaft, Natur und Forstwirtschaft bei Greenpeace, sieht die Notwendigkeit eines „dringenden Rettungsplans“ für die dänischen Heidelandschaften.

„Der Bericht sollte bei der Regierung und dem Folketing die Alarmglocken schrillen lassen. Es ist ein kolossales politisches Versagen, dass wir nun kurz davor stehen, die Natur zu verlieren, zu deren Erhalt wir uns vor 30 Jahren verpflichtet haben“, sagt Kristine Clement in einer Pressemitteilung.

Sie weist darauf hin, dass der Rückgang der Heideflächen Dänemark in Konflikt mit der EU-Habitatrichtlinie bringen könnte.

Diese Richtlinie verpflichtet Dänemark dazu, seltene oder gefährdete Lebensräume zu schützen.

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