Nordfriesland

FUEN: Europas Minderheiten kommen 2024 nach Husum

FUEN: Europas Minderheiten kommen 2024 nach Husum

FUEN: Europas Minderheiten kommen 2024 nach Husum

Camilla Sørensen/Flensborg Avis
Fünfkirchen/Pécs
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Ilse Johanna Christiansen (rechts) warb am Sonnabend erfolgreich für Husum als Austragungsort des 75. FUEN-Kongresses. Foto: FUEN/László Mihály

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Die Friesinnen und Friesen in Nordfriesland werden kommendes Jahr die Gesandten der meisten autochthonen Minderheiten Europas zum Kongress begrüßen. Das wurde am Sonnabend in Fünfkirchen in Ungarn entschieden.

2024 werden die Friesinnen und Friesen den Jahreskongress der Minderheitenunion FUEN ausrichten. Das haben die Delegierten am Sonnabend während der Delegiertenversammlung der FUEN beschlossen, die das oberste Organ der FUEN ist.

Das bedeutet, dass sich die europäischen Minderheiten im nächsten Jahr vom 19. bis 21. September in Husum treffen werden, wie „Flensborg Avis“ berichtet.

Der Friesenrat Sektion Nord (Frasche Rädj) hat sich als Dachverband der friesischen Vereine und Institutionen in Nordfriesland und Helgoland um die Ausrichtung der Veranstaltung beworben. Der Rat wurde erst im vergangenen Jahr als Mitgliedsorganisation der FUEN aufgenommen.

Die Ausrichtung des Kongresses bietet die Gelegenheit, das Bewusstsein für die eigene Minderheit zu schärfen, denn es ist Tradition, dass die Teilnehmenden während der Kongresstage Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen und die gastgebende Minderheit kennenlernen.

Ilse Johanna Christiansen
Ilse Johanna Christiansen in Fünfkirchen: Werbung für die kleine friesische Minderheit Foto: FUEN/László Mihály

Die Öffentlichkeit ist gefragt

In der Bewerbung betont der Friesenrat Sektion Nord, dass die Aufmerksamkeit, die mit der Ausrichtung des Kongresses einhergeht, für die friesische Minderheit von Vorteil sei.

„In Anbetracht der Tatsache, dass zahlreiche kleine Minderheiten ohne Mutterland wie die Friesen viel Aufmerksamkeit brauchen, um auf sich aufmerksam zu machen, würden wir es sehr begrüßen, wenn der Kongress nach fast 60 Jahren wieder hier stattfinden würde“, heißt es in der Bewerbung.

Das bisher letzte Mal, dass der Kongress in Nordfriesland stattfand, war 1957, als sich die FUEN-Mitglieder auf Sylt versammelten, schreibt der Friesenrat Sektion Nord in dem Antrag.

Die Friesinnen und Friesen waren die Einzigen, die sich um die Ausrichtung des FUEN-Kongresses 2024 beworben hatten, es gab also keine Konkurrenz um die Ausrichtung.

„Wir brauchen Aufmerksamkeit dafür, dass es uns noch gibt. Wir sind eine Minderheit, die sprachlich bedroht ist, weil wir keine eigenen Schulen haben. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es bleibt noch viel zu tun“, sagte Ilse Johanna Christiansen nach der Delegiertenversammlung gegenüber „Flensborg Avis“.

Nächstes Jahr feiert die FUEN ihr 75-jähriges Bestehen, und die Vorsitzende rechnet damit, dass der Kongress auch deshalb besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.

Viel Wind und Wasser

Während der Delegiertenversammlung am Sonnabend in Fünfkirchen (Pécs) in Ungarn präsentierte Ilse Johanna Christiansen den Delegierten die friesische Flagge und warb mit einem Video und einer Präsentation für Nordfriesland als Reiseziel.

„Wenn ihr euch für Husum entscheidet, bedeutet das, dass es euch im nächsten Jahr nicht zu heiß sein wird. Hier gibt es viel Wind und Wasser“, sagte sie im warmen Fünfkirchen.

Die FUEN-Kongresse werden teilweise von der gastgebenden Minderheit finanziert. Ilse Johanna Christiansen kann bisher nicht abschätzen, wie viel es die Organisatoren kosten wird. Das hängt von dem geplanten Programm ab.

Mit dem friesischen FUEN-Gastgeber wird Südschleswig im nächsten Jahr zweimal in einem Jahr von Europas Minderheiten besucht werden. Im Jahr 2024 wird die Europeada, die Fußball-Europameisterschaft für Minderheitenmannschaften, in der dänisch-deutschen Grenzregion stattfinden.

In diesem Jahr nehmen rund 200 Personen aus 26 verschiedenen Ländern am FUEN-Kongress teil, der bis Sonntag in Fünfkirchen stattfindet.

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