Wirtschaft

SPD fordert Verlagerung des Flensburger Hafenumschlags nach Apenrade

SPD fordert Verlagerung des Flensburger Hafenumschlags nach Apenrade

Verlagerung des Flensburger Hafenumschlags nach Apenrade?

Julian Heldt, shz.de
Flensburg
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Laut Ratsbeschluss aus dem Jahr 2019 soll der Wirtschaftshafen vom Ost- auf das Westufer umziehen. Foto: Thomas Raake

Die Sozialdemokraten in Flensburg sprechen sich gegen den geplanten Umzug an das Westufer aus – aus mehreren Gründen.

Die SPD spricht sich gegen eine Verlegung des Flensburger Wirtschaftshafens auf die westliche Hafenseite aus. „Eine Verlagerung an den Westhafen der Flensburger Binnenförde stellt die Stadt vor mehrere Probleme. Sowohl die Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen als auch die Wirtschaftlichkeit des Hafenbetriebs sind ungeklärt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Sozialdemokraten.

Die ebenfalls ungelöste Frage der Trägerschaft sei für die Partei ein deutliches Zeichen, „dass sich der Hafenumschlag nicht gewinnbringend entwickeln wird“. Zudem stoße die Verlagerung auf erhebliche Widerstände in der Nordstadt. Hier fürchten die Bewohner eine deutliche Zunahme des Lkw-Verkehrs.

Der Umzug des Wirtschaftshafens ab 2023 ist notwendig, weil am östlichen Hafenufer in den kommenden Jahren unter anderem Wohnungen für bis zu 3.000 Menschen entstehen sollen. Ohne die Verlagerung des Wirtschaftshafens würde es für das 70-Millionen-Euro-Projekt keine Förderung des Landes geben.

Hafenumschlag in Apenrade

„Diese Lösung, die Verlagerung des Hafenumschlages nach Apenrade, entlastet die Stadt Flensburg nicht nur von erheblichen Investitionen, es vermeidet auch eine Belastung der Bevölkerung in der Nordstadt durch zusätzlichen Lkw-Verkehr“, heißt es. Im Jubiläumsjahr der Grenzziehung sei die Zusammenarbeit mit Apenrade „ein konkreter Schritt, mit der grenzüberschreitenden regionalen Arbeitsteilung endlich ernst zu machen“.

Laut der jüngst vorgestellten Machbarkeitsstudie könnte ein Umzug des Wirtschaftshafens an das Westufer rund 21 Millionen Euro kosten. Eine günstigere Variante mit nur einem Liegeplatz (Kosten: 10 Millionen Euro) sieht die Hafenwirtschaft kritisch.

Das Geld sei „viel besser in einen schnelleren und umfangreicheren Ausbau des Glasfasernetzes investiert, der Infrastruktur des 21. Jahrhunderts“, so die SPD. Sie lehne es zudem ab, „die Sanierung der Schulen oder den ÖPNV-Ausbau auf Jahre zurückzustellen, um einen unwirtschaftlichen Hafenbetrieb mit vielen Millionen zu finanzieren“.

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