Jahreshauptversammlung in Berlin

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten: Von Usbekistan bis Dänemark

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten: Von Usbekistan bis Dänemark

AGDM: Von Usbekistan bis Dänemark

Berlin
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Die Teilnehmer der 28. AGDM-Jahrestagung vor dem Bundeshaus in Berlin Foto: AGDM/FUEN

Die 28. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) findet noch bis Donnerstag in Berlin statt. Uwe Jessen und Lasse Tästensen sind für die deutsche Minderheit in Dänemark vor Ort.

Seit Montag treffen sich die Vertreter deutscher Minderheiten in Berlin, um sich mit Entscheidungsträgern der deutschen Regierung zu unterhalten und untereinander auszutauschen. Die knapp 50 Teilnehmer kommen zum Beispiel aus Ungarn, Georgien, Kasachstan, Usbekistan und aus Dänemark.

Für die deutsche Minderheit in Dänemark ist Lasse Tästensen, Abteilungsleiter des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig, seit Montag dabei. In den ersten Tagen war er nicht nur als Vertreter der Jugend anwesend, sondern auch als Vertreter der Minderheit aus Dänemark. Seit Mittwoch wird er von Uwe Jessen, Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), unterstützt. Jessen kam verspätet in Berlin an, da er am Dienstag am Geburtstagsempfang des BDN-Hauptvorsitzenden Hinrich Jürgensen teilnahm.

 

Lasse Tästensen bei der 28. AGDM-Jahrestagung in Berlin Foto: AGDM/FUEN

Sondersitzung der Jugendvertreter

Lasse Tästensen berichtet vom ersten Teil der Tagung: „Wir haben über die unterschiedlichen Ausgangslagen der deutschen Minderheiten gesprochen. Jede Minderheit hat unterschiedliche Bedürfnisse.“ Unter den Jugendvertretern wurde auch über mögliche gemeinsame Projekte gesprochen und wie man sich innerhalb der Minderheiten über Grenzen hinweg am besten vernetzen kann. „Eine Option ist es, die Jahreshauptversammlung jedes zweite Jahr in einem anderen Land als in Deutschland zu veranstalten“, berichtet Tästensen von den Treffen.

Wir freuen uns natürlich außerordentlich, dass die deutschen Minderheiten aus 19 Ländern nach Dänemark kommen. Es ist besonders schön, dass die gute Zusammenarbeit der deutschen Minderheiten in Europa im Rahmen von 2020 in Nordschleswig gefestigt und weiterentwickelt wird.

Lasse Tästensen

 

„Aus diesem Grund wird die Tagung 2020 in Nordschleswig stattfinden“, gibt er bekannt. „Wir freuen uns natürlich außerordentlich, dass die deutschen Minderheiten aus 19 Ländern nach Dänemark kommen. Es ist besonders schön, dass die gute Zusammenarbeit der deutschen Minderheiten in Europa im Rahmen von 2020 in Nordschleswig gefestigt und weiterentwickelt wird“, so Tästensen.

 

Tästensen erzählt außerdem, dass eine Datenbank für Projekte in den Minderheiten aufgebaut werden soll, auf die die anderen Minderheiten zugreifen können. In diesem Zuge hat er von dem Knivsbergfest 2020 erzählt und die anderen Jugendvertreter dazu eingeladen. „Die deutsche Minderheit aus Ungarn hat großes Interesse, an unserem Knivsbergfest teilzunehmen“, so Tästensen.

Volles Programm

Für die Vertreter deutscher Minderheiten stand unter anderem ein Gespräch mit Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, sowie den Landesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten auf dem Programm. Außerdem gab es ein Treffen mit Maria Bering, Leiterin der Gruppe „Geschichte, Erinnerung“ bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 

Alles in allem ist es eine gute Tagung, in der sich alle deutschen Minderheiten austauschen können.

Uwe Jessen

In Anlehnung an die jüngste Jahrestagung wird diskutiert, wie die Gründung eines Gesprächskreises „Deutsche Minderheiten“ im Deutschen Bundestag realisiert werden kann. Im Auswärtigen Amt werden die Vertreter deutscher Minderheiten von Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, empfangen.

Auf dem Programm stand auch die Wahl des AGDM-Sprechers. Der ehemalige Sprecher Bernard Gaida von der deutschen Minderheit in Polen ist einstimmig für drei Jahre wiedergewählt worden.

Neben all den Gesprächen nahmen die Minderheitenvertreter auf Einladung der Kroatischen Botschaft auch an der Eröffnung der Ausstellung „Deutsche in Zagreb und in der Zagreber Umgebung“ teil.

„Alles in allem ist es eine gute Tagung, in der sich alle deutschen Minderheiten austauschen können“, fasst Uwe Jessen, Generalsekretär des BDN zusammen, bevor der nächste Programmpunkt beginnt und die Teilnehmer in den Bus steigen und in den Bundestag gebracht werden.

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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“