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Analysen bestätigen: Wir befinden uns mitten im Klimawandel

Analysen bestätigen: Wir befinden uns mitten im Klimawandel

Analysen bestätigen: Wir befinden uns mitten im Klimawandel

Apenrade/Aabenraa
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2023 brachte historisch viel Niederschlag. Foto: Tim Kildeborg Jensen/Ritzau Scanpix

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Eine Untersuchung der dänischen Wetterrekorde der vergangenen 150 Jahre unterstreicht, was bereits bekannt ist: Das Wetter wird extremer, und die Rekorde nehmen zu. Nur mit Kälterekorden ist kaum mehr zu rechnen.

2023 war das niederschlagsreichste Jahr in Dänemark seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Und nicht nur das. Das Jahr kann mit einer ganzen Menge Wetterrekorde aufwarten. Es gab den wärmsten Januartag, den nassesten Novembertag, den sonnigsten Juni und den nassesten Juli.

Man könnte meinen, das Wetter wird immer extremer – und fragt man die Forscherinnen und Forscher von DMI (Danmarks Meteorologiske Institut), ist da auch was dran. 

Immer mehr Rekorde seit 2000

In einer neuen Analyse haben sich die Klimatologen die Wetterrekorde der vergangenen 150 Jahre angesehen. „Man kann festhalten, dass insbesondere nach dem Jahr 2000 immer mehr Rekorde gemessen wurden. Sehr deutlich wird das bei den Temperaturrekorden“, sagt Mikael Scharling, Klimatologe am DMI, und fügt hinzu: „Tatsächlich liegen alle Wärmerekorde – wenn wir das auf Monatsbasis betrachten – nach den 1990er-Jahren; die meisten eben nach dem Jahr 2000.“

Der Sommer startete 2023 mit einer Trockenperiode. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Auch im Hinblick auf den gemessenen Niederschlag gab es in den vergangenen Jahren einige Rekorde. Sowohl was die sehr trockenen als auch was die sehr nassen Monate anbelangt. 

„Insgesamt zeigt das ziemlich gut, dass wir uns bereits mitten im Klimawandel befinden. Das ist nichts, was erst in 10, 20, 30, 50 Jahren passiert“, erklärt Scharling. „Die Temperaturen steigen, und das macht sich in diesen Rekorden bemerkbar.“

Da das DMI in den vergangenen 150 Jahren gemessene Werte zu Temperatur, Niederschlag und Sonnentagen auf Monats-, Saison und Jahresbasis ausgewertet hat, liegt ein großes Datenset vor, auf Basis dessen das Institut seine Aussagen begründen kann. 

Ebendiese Daten zeigen, dass in der Periode von 1990 bis heute viel mehr Wärmerekorde verzeichnet wurden als in den Jahren zuvor. Alle Kälterekorde hingegen liegen in den Jahren vor 2000 – der letzte im Dezember 1981, der als kältester jemals gemessener Dezember in die dänische Geschichte einging. 

Kälterekord im Sommer

Laut Mikael Scharling ist nicht damit zu rechnen, dass in Zukunft überhaupt neue Kälterekorde zustande kommen. „Wir können einen Kälterekord nicht vollständig ausschließen, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass es dazu kommt“, sagt er. „Und wenn, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das im Sommer der Fall ist – und nicht im Winter“, fügt der Klimatologe hinzu.

Die Wärmerekorde werden sich häufen. Foto: Adobe Stock

Ganz generell bedeuten die Klimaveränderungen, dass extreme Wetterphänomene auf globaler Ebene häufiger werden. Und das gilt nicht nur für Dänemark – überall auf dem Globus war 2023 ein Jahr mit Extremwetter.

Dem Wetterdienst der EU, Copernicus, zufolge war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung und brachte die wärmsten jemals gemessenen Tage und Monate hervor.

Vizedirektorin Samantha Burgess sagt über das Jahr 2023: „Es war ein beispielloses Jahr. Die Klimarekorde folgen aufeinander wie fallende Dominosteine.“

Aufgrund der Temperaturrekorde im vergangenen Jahr schlug WMO (Weltorganisation für Meteorologie) vergangene Woche Alarm. Auch ihr Jahresreport bestätigt 2023 als das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung.

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