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Krieg und Energiekrise dominieren die dänische Google-Suche

Krieg und Energiekrise dominieren die dänische Google-Suche

Krieg und Energiekrise dominieren die dänische Google-Suche

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Die beliebtesten Suchbegriffe der Däninnen und Dänen sind deutlich ernster geworden im vergangenen Jahr. Foto: Christophe Gateau/AP/Ritzau Scanpix

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Bei den populärsten Suchbegriffen der Däninnen und Dänen hat sich im vergangenen Jahr einiges getan. Waren zuletzt „Weinkühlschrank“ und „Terrassenheizung“ unter den gefragtesten Begriffe, sind es nun neben „WM“ und „Tour de France“ vor allem viele Krisen-Wörter rund um die Ukraine und die Strompreise.

Die Google-Suche der dänischen Bürgerinnen und Bürger ist in den vergangenen Monaten deutlich düsterer geworden.

Im Spitzenfeld der Interessenskala liegen der Krieg in der Ukraine und die steigenden Preise für Strom und Kraftstoffe.

Barometer der Gesellschaft

Dies sei ein gutes Barometer dafür, wie die Gefühlslage bei den Däninnen und Dänen aktuell sei, meint Jesper Vangkilde, Kommunikationschef von „Google Danmark“.

„Wir sehen, dass die großen Krisen, die einen Großteil der gesellschaftlichen Debatte einnehmen, ins Wohnzimmer gerückt sind. Wir können sehen, dass die Dänen nach „Strompreisen“, „Benzinpreisen“ und „wer kann einen Heizungscheck bekommen“ suchen. Auch Wörter wie „Schnellkredit“ und „Kredit“ werden oft eingegeben und haben in diesem Jahr stark zugenommen“, sagt Jesper Vangkilde.

„Warum gibt es in der Ukraine Krieg?“, ist die meistgestellte Frage bei Google unter der dänischen Bevölkerung.

Die Begriffe „Strompreise“ und „Ukraine“ stehen bei den Einzelwörtern an dritter und vierter Stelle.

Krisenfreie Spitzenplätze

Ganz oben in der Google-Hitliste stehen allerdings zwei Begriffe, die mit Krieg und Krise nichts zu tun haben. „WM“ und „Tour de France“ belegen die ersten beiden Plätze.

Die meistgesuchte Person unter den Dänen war Popkönig Tobias Rahim – vor Russlands Präsident Wladimir Putin auf Platz zwei.

Die Prioritäten der Bürgerinnen und Bürger haben sich verschoben, meint Jesper Vangkilde.

„Wir konnten in den vergangenen Jahren feststellen, dass Luxusartikel wie Weinkühlschränke und Terrassenheizer sehr gefragte Begriffe sind. Dänemark hatte vergangenes Jahr einen Weltrekord bei der Suche nach diesen beiden Wörtern aufgestellt. Doch jetzt weht ein anderer Wind. Nun gibt es Suchanfragen, die bezeugen, dass der wilde Kaufrausch ein wenig abzuflauen scheint“, sagt er.

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