Giftstoffe

PFOS in Rindfleisch aus Odense gefunden

PFOS in Rindfleisch aus Odense gefunden

PFOS in Rindfleisch aus Odense gefunden

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Rinder in Odense sind ebenfalls mit PFOS verseucht. Die Konzentration des Stoffes ist so hoch, dass die Behörden Alarm schlagen. Foto: Karin Riggelsen

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In Rindfleisch der örtlichen Gemeinschaft von Rinderhaltern ist das Gift PFOS nachgewiesen worden. Die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde warnt vor dem Verzehr.

Das Gift PFOS (Perfluoroctansulfonsäure) ist in Rindfleisch einer Gemeinschaft von Rinderhaltern in Odense gefunden worden

Es ist in so großer Menge nachgewiesen worden, dass die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde davon abrät, das Fleisch zu essen.

Das berichtet das Medium „Ingeniøren“.

Krebserregender Stoff

PFOS ist eine fluoridhaltige Substanz, die die Leber und das Immunsystem beeinträchtigen kann und als krebserregend gilt. Sobald sich der Stoff im Körper befindet, ist es fast unmöglich, ihn wieder herauszubekommen oder aufzulösen.

Im Frühjahr vergangenen Jahres stellte sich heraus, dass sich der Giftstoff von einer Feuerwehrschule auf ein Feld in Korsør ausgebreitet hatte, auf dem Kühe weideten.

Bei 118 Bürgerinnen und Bürgern wurden daraufhin erhöhte PFOS-Werte im Blut gemessen.

Der PFOS-Gehalt im Rindfleisch aus Odense ist jedoch etwa 100-mal geringer als im Fall von Korsør, schreibt „Ingeniøren“.

Mitglieder lassen sich testen

Die Mitglieder des Vereins wollen sich nun selbst auf PFOS testen lassen.

„Wir haben ein schlechtes Gefühl. Glücklicherweise haben wir von dem diesjährigen Fleisch nichts gegessen und haben es jetzt weggeworfen, aber unsere Kühe weiden seit 2018 auf dem PFOS-verseuchten Gebiet – und wir haben seitdem auch das Fleisch gegessen. Wir möchten jetzt gerne wissen, ob wir den Stoff auch in uns haben“, sagt Ulf Løbner-Olesen, Vorstandsmitglied des Rinderhalter-Vereins.

Nachdem der Fall von Korsør ans Licht gekommen war, wurde der potenzielle Schaden des Gifts in Dänemark stark in den Fokus gerückt.

Im November identifizierten die Kommunen des Landes 25 Risikogebiete, in denen im Zusammenhang mit früheren Feuerwehrübungen ein mögliches Gesundheitsrisiko bestehen könnte.

Tatsächlich wurden Stoffe aus der PFAS-Gruppe, zu der PFOS gehört, unter anderem in Feuerlöschschaum verwendet. Es wurde 2006 verboten, aber Restbestände konnten bis 2011 verwendet werden.

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