Anderer Streckenverlauf

Wildschweinzaun: Flensburg wartet weiter auf eine Antwort

Wildschweinzaun: Flensburg wartet weiter auf eine Antwort

Wildschweinzaun: Flensburg wartet weiter auf eine Antwort

Flensburg/Kollund
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Der Bau des Wildschweinzauns sorgt weiter für Spannungen zwischen Flensburg und Kopenhagen. Foto: Anders Brohus / Ritzau Scanpix

Wie geht die neue dänische Regierung damit um, dass die Stadt Flensburg den Bau des Wildschweinzaunes im Kollunder Wald untersagt?

Die Stadt Flensburg wartet weiter auf eine Antwort aus Kopenhagen. Ein Schreiben von Ende Mai, in dem die Stadt Flensburg Dänemark auffordert, einen anderen Streckenverlauf außerhalb des Kollunder Waldes zu wählen, ist bislang unbeantwortet geblieben. 

„Das war rund zwei Wochen vor der Wahl, und uns ist bewusst, dass der damalige Staatsminister dringendere Dinge zu tun hatte, als uns zu antworten. Und es ist auch verständlich, dass eine neue Regierung Zeit braucht und unser Schreiben zum Wildschweinzaun vielleicht nicht oberste Priorität hat“, sagt Clemens Teschendorf, Flensburger Stadtsprecher.

Anderer Streckenverlauf gefordert

Die Stadt Flensburg fordert weiter einen anderen Streckenverlauf des Wildschweinzaunes, den die dänische Regierung derzeit bauen lässt. Der Eingriff in den Kollunder Wald sei ein Eingriff in die Rechte der Stadt Flensburg und somit nicht akzeptabel. 

„Wir erhoffen uns von dem Regierungswechsel durchaus auch, dass man die Angelegenheit neu bewertet und dass es eine Einigung gibt“, sagt Teschendorf. Die Stadt will, dass der Zaun nördlich des Waldes verläuft, um den Wald und das Naherholungsgebiet nicht zu zerschneiden. 

Der Stadt Flensburg hat der Kollunder Wald einst gehört. Als man diesen an eine dänische Naturstiftung verkaufte, hielt Flensburg im Vertrag fest, dass im Wald nicht gebaut werden darf – und falls, nur mit Genehmigung. 

Die dänische Regierung hatte indes 2018 entschieden, für den Zaunbau benötigte Landabschnitte entlang der Grenze für die Dauer der Zaun-Nutzung zu enteignen. 

Naturbehörde rechnet nicht mit Änderungen

Die mit dem Bau beauftragte dänische Naturbehörde („Naturstyrelsen“) rechnet derzeit nicht damit, dass es wegen des Regierungswechsels zu neuen Anweisungen kommt, was den Bau des Zauns angeht.

„Wir haben keinerlei Hinweise auf eine Änderung in Bezug auf den politischen Beschluss, der am 4. Juni 2018 im Folketing getroffen wurde“, so  der Leiter der regionalen Niederlassung der staatlichen dänischen Naturbehörde „Naturstyrelsen“, Bent Rasmussen.

Zaunbau im Kollunder Wald erst nach Klärung

Errichtet ist der Zaun im Kollunder Wald aber noch nicht. „Wir haben den Kollunder Wald noch nicht erreicht und beginnen mit dem Aufstellen des Zaunes im Wald erst, wenn der Vorbehalt der Flensburger Kommune geklärt ist.“

Das Kopenhagener Ministerium für Umwelt und Lebensmittel sieht bislang den nationalen Beschluss als geltend an. Das verabschiedete Gesetz zum Bau des Zauns und die damit einhergehende Enteignung stünden über den Rechten von Grundbesitzern und ehemaligen Besitzern, so lautete die offizielle Stellungnahme aus dem Ministerium.

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