Coronavirus

Bis zu 100.000 Impfdosen weniger im ersten Quartal

Bis zu 100.000 Impfdosen weniger im ersten Quartal

Bis zu 100.000 Impfdosen weniger im ersten Quartal

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Dänemark wird erst einmal weniger Impfstoff als erwartet von Biontech/Pfizer erhalten. Diese Woche bis zu 35.000 Dosen weniger. Foto: Edgar Su/Reuters

Das Pharmaunternehmen Pfizer baut seine Impfstofffabrik in Belgien um und kürzt die Liefermengen. Nun steht offenbar fest, was das für Dänemark bedeutet.

Wie das Staatliche Serum Institut (SSI), die dänische Infektionsschutzbehörde, mitteilt, wird Dänemark im ersten Quartal dieses Jahres von Biontech/Pfizer 85.000 bis 100.000 Impfstoffdosen weniger erhalten. Das sind 10 Prozent weniger als ursprünglich erwartet.

Die Lieferminderung hat zur Folge, dass 42.000 bis 50.000 Personen weniger als geplant im ersten Quartal gegen die Lungenkrankheit Covid-19, ausgelöst durch das Coronavirus, geimpft werden können.

„Es ist ein Problem"

Ole Jensen, stellvertretender Direktor des SSI, bezeichnet die Situation als „richtig unglücklich“. Man sei in der Pandemie an einem Punkt, an dem es vor allem darum gehe, die Impfung in Gang zu setzen. „Es ist ein Problem, wenn wir 50.000 Menschen weniger impfen können“, so Jensen.

Ende vergangener Woche hatten die beiden Pharmaunternehmen mitgeteilt, weniger Impfstoff zu versenden, da die Fabrik in Belgien umgebaut werde. Davon betroffen ist nicht nur Dänemark.

In der laufenden Woche erhält Dänemark nun 30.000 bis 35.000 Dosen, was ungefähr einer Halbierung der erwarteten Menge gleichkommt.

Biontech/Pfizer versprach noch in der vergangenen Woche, die verabredete Gesamtmenge an Impfstoff im ersten Quartal zu liefern, auch wenn es in der laufenden Woche weniger sein werde.

SSI: Schwer zu verstehen

Vizechef Jensen äußert diplomatisch Kritik an dem Verhalten von Pfizer. Man habe sehr kurzfristig von der Lieferänderung erfahren. „Wir tun uns etwas schwer damit zu verstehen, warum der Umbau der Produktion sich auf die Lieferungen auswirkt, da der Impfstoff, den wir jetzt entgegennehmen sollten, zu einem früheren Zeitpunkt produziert wurde. Wir können nicht erkennen, wie die Dinge zusammenhängen", so Jensen.

„Wir tun, was wir können"

Ole Jensen meint, Pfizer habe diese Aussage getroffen, weil das Unternehmen nun mit sechs Dosen pro Impfflasche rechnet statt mit fünf. In Dänemark habe man aber bereits am Anfang sechs Dosen aus einer Impfflasche gewonnen, und so habe man auch den Impfplan berechnet. Einen „Mengenpuffer“ gibt es also nicht mehr in Dänemark.

Das SSI teilte mit, Dänemark arbeite direkt und mit der EU daran, die Minderung der Impfstofflieferung abzufedern. „Wir tun, was wir können“, so der SSI-Vizechef. Pfizer hatte dem SSI mitgeteilt, dass die Reduzierung der Impfstoffmenge in den einzelnen EU-Staaten unterschiedlich ausfallen werde.

Unterstützung aus Brüssel

Wie der Sender „Danmarks Radio" berichtet, erhält das SSI Unterstützung aus Brüssel. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte dem Sender zufolge: „Es ist dringend notwendig, dass die Dänen noch vor Ende des Quartals alle Impfdosen erhalten, die sie bei Pfizer/Biontech bestellt haben."

Nun will die Gesundheitsbehörde aufgrund der Lage zunächst vor allem die notwendige zweite Impfung vornehmen.

Aktualisiert um 15 Uhr

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