Kinderbetreuung

Drei von vier Vätern beanspruchen reservierten Vaterschaftsurlaub

Drei von vier Vätern beanspruchen reservierten Vaterschaftsurlaub

Väter beanspruchen verlängerten Vaterschaftsurlaub

Ritzau/wt
Kopenhagen
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Die Papas verbringen jetzt im ersten Lebensjahr wesentlich mehr Zeit mit ihrem Kind (Symbolfoto). Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Neue Regeln für die Elternzeit haben dazu geführt, dass die Väter einen größeren Anteil von dieser beanspruchen.

Vor eineinhalb Jahren hat das Folketing die Regeln für die Elternzeit (barsel) so geändert, dass ein größerer Anteil für die Väter reserviert ist. Seither beanspruchen die Männer zwei Monate mehr Vaterschaftsurlaub als zuvor.

Das zeigte eine Umfrage unter 2.500 frisch gebackenen Vätern, die Megafon für die Organisation „Mødrehjælpen“ durchgeführt hat.

11 Wochen für den Vater reserviert

Die neuen Regeln bedeuten, dass 11 der 48 Wochen Elternzeit nach Geburt des Kindes den Vätern vorbehalten sind. Nutzen sie diese nicht, fallen diese Wochen weg.

In der Umfrage sagen drei von vier Vätern, sie würden die vollen 11 Wochen nehmen. Im Schnitt halten sie 97 Tage Vaterschaftsurlaub. Das sind 66 Tage mehr als vor drei Jahren.

Soziale Schieflage 

Die Zahlen freuen die Direktorin von „Mødrehjælpen“ Ninna Thomsen. Sie macht jedoch darauf aufmerksam, dass es bei der Beanspruchung des Vaterschaftsurlaubs ihren Worten nach große soziale Unterschiede gibt.

„Es besteht das Risiko, dass wir eine erste und eine zweite Klasse bekommen, weil einige Familien selbst eine verlängerte Elternzeit für die Mutter finanzieren, während anderen dies nicht möglich ist“, so Thomsen.

Die Umfrage zeigt nämlich, dass ganze 82 Prozent der Väter mit einer langen weiterführenden Ausbildung die 11 Wochen nehmen. Das gilt dagegen nur für 59 Prozent der Väter, mit einem Grundschulabschluss (9. Schuljahr) als höchstes Ausbildungsniveau.

„Es ist sehr positiv, dass so viele Väter Elternzeit nehmen, aber die soziale Schieflage ist besorgniserregend. So bekommen nicht alle Kinder die Möglichkeit, in ihrem ersten Lebensjahr Elternzeit mit ihrem Papa zu verbringen“, meint auch die Direktorin des Fondssekretariats des Verlages Egmont, Heidi Sørensen. Der Fond hat zur Finanzierung der Umfrage beigetragen.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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