Gesundheit

Scharfe Kritik an langen, gesetzeswidrigen Wartezeiten für Krebspatientinnen und -patienten

Scharfe Kritik an langen, gesetzeswidrigen OP-Wartezeiten

Scharfe Kritik an langen, gesetzeswidrigen OP-Wartezeiten

Ritzau/hm
Aarhus/Kopenhagen
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Am Montag diskutiert der Geschäftsausschuss der Region Mitteljütland, ob das Überschreiten von gesetzlich festgelegten Wartezeiten bei Darmkrebsoperationen Folgen haben soll. Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix

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Der Gesetzgeber legt fest, dass Menschen mit Darmkrebs innerhalb von 14 Tagen operiert werden müssen. Die Vorgabe wurde vor allem im Krankenhaus in Aarhus nicht eingehalten. Nun beschäftigt sich die zuständige Region mit dem Thema. Eine Politikerin spricht von Führungsversagen.

In der Affäre um gesetzeswidrig lange Wartezeiten für Krebspatientinnen und -patienten geht die Vorsitzende des Krankenhausausschusses der Region Mitteljütland, Purnima Erichsen (Kons.) von Konsequenzen für die Krankenhausleitung in Aarhus aus. Erichsen sagte dem Sender „Danmarks Radio“, sie betrachte das Verhalten als Führungsversagen. Am Montag berät der Geschäftsausschuss der Region Mitteljütland in einer außerordentlichen Sitzung über mögliche Konsequenzen. Ergebnisse sollen in den kommenden Tagen mitgeteilt werden.

Im März kam an die Öffentlichkeit, dass 293 Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs im Zeitraum Februar 2022 bis Februar 2023 länger auf eine Operation warten mussten als gesetzlich vorgeschrieben. Die Zahl ist nun auf 313 angewachsen.

Frist von zwei Wochen

Die Personen mussten bis zu acht Wochen auf ihre OP warten. Im Durchschnitt warteten die genannten 293 Personen 12,7 Tage zu lang. Der Gesetzgeber setzt eine Frist von zwei Wochen nach dem Beschluss, dass operiert werden muss. Die Leitung des Krankenhauses hält laut Nachrichtenagentur „Ritzau“ an der Aussage fest, dass die Regeln generell befolgt wurden. Am 20. März wollte der ärztliche Direktor des Universitätskrankenhauses in Aarhus nicht ausschließen, dass die langen Wartezeiten dort Menschenleben gekostet haben könnten.

Ende März hatte die Region Süddänemark mitgeteilt, dass im Gebiet der Region 25 Patientinnen und Patienten zwischen Januar 2021 und Februar 2023  zu lange auf eine Darmkrebsoperation warten mussten. Die Hauptstadtregion vermeldete damals, sie habe es unterlassen, Zahlen zu erfassen, wenn die Patientinnen und Patienten schriftlich die längeren Wartezeiten akzeptierten.

Laut einem Aktionsplan von Gesundheitsministerin Sophie Løhde (Venstre) soll die Gesundheitsbehörde vor Anfang Juni Wartezeiten, Kapazitäten und die Einhaltung der vorgeschriebenen Fristen in allen Regionen überprüfen.

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