Krieg in der Ukraine

Dänische Regierungschefin in Kyjiw

Dänische Regierungschefin in Kyjiw

Dänische Regierungschefin in Kyjiw

Ritzau/hm
Kopenhagen/Kyjiw
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Regierungschefin Mette Frederiksen und der spanische Premierminister Pedro Sánchez besuchten am Donnerstag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kyjiw. Frederiksen stellte neues Geld für Waffen in Aussicht. Foto: Miguel Gutierrez/Ritzau Scanpix

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Mette Frederiksen ist am Donnerstag zusammen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez in die Ukraine gereist. Sie kam nicht mit leeren Händen.

Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) hat am Donnerstag zusammen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kyjiw getroffen. Dieser dankte Frederiksen laut „Danmarks Radio“ für ihren Beistand in einer für die Ukrainerinnen und Ukrainer schweren Zeit.

Dänemark stellt der Ukraine 600 Millionen Kronen für Waffen zur Verfügung. Damit wächst der Betrag seit Ausbruch des Krieges auf mehr als 1 Milliarde Kronen. Dies stellte Frederiksen auf einer Pressekonferenz in Kyjiw fest. Frederiksen hatte zuvor am Donnerstag Waffenlieferungen angekündigt. Welche Waffen geliefert werden sollen, ließ sie offen. Zudem sagte sie Unterstützung bei der Minenräumung zu.

Dänemark will auch dabei helfen, Kriegsverbrechen aufzuklären, die vor dem Internationalen Strafgerichtshof verhandelt werden sollen.

Mehr schwere Waffen

Auf die Frage, ob Europa generell genug Waffen liefere, antwortete Selenskyj, dem russischen Heer sei die Zahl der Gefallenen gleichgültig. Diese sei der Ukraine aber nicht egal, das Land brauche schwere Waffen, um Leben zu schonen. Von diesen Waffen habe die Ukraine zu wenig.

Pedro Sánchez kündigte auf der Pressekonferenz an, seine Botschaft in der Ukraine wieder zu öffnen. Die dänische Botschaft in Kyjiw ist derzeit noch geschlossen, und Mette Frederiksen äußerte sich nicht dazu, ob diese wieder geöffnet wird.

Frederiksen auf dem Weg zurück

Am Abend befindet sich Mette Frederiksen nach eigener Angabe auf dem Rückweg in Richtung Dänemark. Auf Facebook beschrieb sie ihre Eindrücke. Sie habe Häuserblöcke gesehen, in denen nie mehr jemand wohnen könne, Kindergärten, die von einem russischen Angriff getroffen wurden. Sie habe von Mord, Kriegsverbrechen und Folter gehört. Sie sei stolz darüber, in welchem Ausmaß die Dänen helfen würden und dankte ihren Landsleuten.

Aktualisiert um 19.30 Uhr

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