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Nord-Stream-Sprengung: Dänische Spuren führen nach Russland

Nord-Stream-Sprengung: Dänische Spuren führen nach Russland

Nord-Stream-Sprengung: Dänische Spuren führen nach Russland

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Bis heute ist nicht geklärt, wer für die Explosion an der Gaspipeline verantwortlich ist. Foto: Forsvaret/Ritzau Scanpix

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Ein paar Tage bevor Explosionen die Rohre von Nord-Stream zerstört haben, machte ein dänisches Patrouillenboot vor Ort Fotos von einem russischen Schiff.

Ein russisches Spezialschiff namens SS-750 ist im September vergangenen Jahres in der Nähe des Ortes gesichtet worden, an dem die Nord-Stream-Gasleitungen nach Angaben der Behörden sabotiert wurden. Dies geschah nur wenige Tage, bevor Explosionen die Rohre zerstörten.

Das Verteidigungskommando bestätigte dies gegenüber der Tageszeitung „Information“.

Beweisfotos

Als Beweis gibt es Fotos, die belegen können, dass das russische Spezialschiff in der Nähe der Sprengpunkte der Nord-Stream-Rohre war. Die Verteidigungskommandantur bestätigte in einer Antwort auf eine Anfrage, dass ein dänisches Patrouillenboot 26 Bilder des russischen Schiffes aufgenommen hat.

Das dänische Patrouillenboot befand sich am 22. September in dem Gebiet östlich von Bornholm. Die Explosionen ereigneten sich am 26. September. Das russische Spezialschiff ist für Operationen unter der Meeresoberfläche konzipiert und verfügt an Bord über ein Mini-U-Boot vom Typ AS-26 Priz, wie „Information“ berichtet.

Einschätzung von Experten

Joachim von Braun, schwedischer Forscher, Russland-Experte und Geheimdienstexperte, betrachtet die Informationen als bemerkenswert. „Es ist unglaublich interessant. SS-750 ist ein Spezialschiff, das genau für Unterwasseroperationen konstruiert wurde“, sagt er.

Jacob Kaarsbo, Senior-Analyst beim Think-Tank „Europa“ und ehemaliger Mitarbeiter des Militärgeheimdienstes (FE), sagt, dass die Informationen „Licht auf das werfen, was in den Tagen zuvor in der Gegend passiert ist“. SS-750 ist ein interessantes Schiff, denn wir wissen, dass es die Fähigkeit hat, eine solche Operation durchzuführen“, so Kaarsbo.

„Information“ hatte zuvor aufgedeckt, dass das Verteidigungskommando 112 Bilder von russischen Schiffen in der Gegend besitzt. Aber es ist laut der Zeitung das erste Mal, dass die Armee bestätigt hat, dass es sich um das spezifische russische Schiff SS-750 mit dem Mini-U-Boot an Bord handelte.

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