Covid-19
Forscher kritisieren neue Risikobewertung zur Nerzzucht
Forscher kritisieren neue Risikobewertung zur Nerzzucht
Forscher kritisieren neue Risikobewertung zur Nerzzucht
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Das Staatliche Seruminstitut hat eine neue Risikobewertung für die Wiedereröffnung der Nerzfarmen im Land erstellt. Experten halten diese allerdings für unrealistisch.
Die dänische Behörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten, Statens Serum Institut (SSI), zeichnet bezüglich der Wiederaufnahme der dänische Nerzzucht ein „undifferenziertes Bild“.
Das meinen laut der Zeitung „Berlingske“ sechs Forscher der Universität Kopenhagen, die eng mit dem Institut zusammenarbeiten.
Sie bezeichnen eine neue Risikobewertung des SSI zur Nerzzucht als unrealistisch und warnen davor, dass die Anforderungen der Regierung an das SSI es unmöglich machen, nützliche Kenntnisse über die Gesundheitsgefahr zu erhalten.
Das Fazit der Risikobewertung ist laut „Berlingske“, dass es ein gesundheitliches Risiko für den Menschen darstellt, wenn die Nerzproduktion in Dänemark wieder aufgenommen wird.
Das SSI hat diese Einschätzung auf Ersuchen des Gesundheitsministeriums aktualisiert.
Fehlende Berücksichtigung
Allerdings warnen die sechs Forscher, dass die neue Risikobewertung nicht realistisch sei, weil sie beispielsweise infektionsreduzierende Maßnahmen nicht berücksichtige.
Wäre dies der Fall gewesen, wäre das Bild einer zukünftigen Nerzproduktion nach Ansicht der Forscher weniger düster gewesen, heißt es.
Den Forschern fehlen unter anderem Vorschläge, wie Tests und Impfstoffe für weniger Infektionen auf Nerzfarmen sorgen können.
„Um eine wirkliche Risikobewertung einer Infektion zwischen Mensch und Nerz vornehmen zu können, ist es notwendig, Szenarien sowohl für die Nerzproduktion als auch für die menschliche Situation aufzustellen – ansonsten ist unklar, wie das Risiko bewertet werden soll“, so die Forscher.
Das SSI betont in einer Antwort, dass es keinen politischen Auftrag gegeben habe, konkrete Lösungsvorschläge zu erstellen.
Das Gesundheitsministerium hat sich zu der Kritik noch nicht geäußert.