Covid-19
Keine Unterstützung für dänischen Corona-Impfstoff
Keine Unterstützung für dänischen Corona-Impfstoff
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Obwohl die Arzneimittelbehörde im vergangenen Sommer empfahl, die Impfstoff-Forschung des dänisch-deutschen Unternehmens „Bavarian Nordic“ zu unterstützen, entschied sich das Gesundheitsministerium dagegen. Das sorgt für Kritik.
Im Sommer 2020 erhielt das Gesundheitsministerium die Empfehlung, die Entwicklung eines dänischen Corona-Impfstoffes zu unterstützen. Das Ministerium entschied sich allerdings damals dagegen. Das berichtet die Zeitung „Information“. Die Empfehlung kam von der dänischen Arzneimittelbehörde, die Einblick in die ersten Testergebnisse des dänisch-deutschen Unternehmens „Bavarian Nordic“ bekam und diese als vielversprechend ansah.
Das Vakzin ist von Forschern der Universität Kopenhagen für die Firma „AdabtVac“ entwickelt worden, die die Lizenzen später an „Bavarian Nordic“ verkaufte.
Gute Ergebnisse
Im Juli präsentierte die Firma ihre vorläufigen Ergebnisse der Arzneimittelbehörde, diese deuteten darauf hin, dass der Impfstoff zu einer starken Bildung von Antikörpern führt und schneller und länger wirkt als andere Kandidaten auf dem Markt.
Die Behörde empfahl vor diesem Hintergrund dem Gesundheitsministerium die Forschung „vorbehaltlich der Regelung verschiedener rechtlicher und wirtschaftlicher Fragen" mit 75 Millionen Kronen zu unterstützen.
Das Ministerium entschied sich dagegen, was zu Kritik von mehreren Seiten führt.
Scharfe Kritik am Ministerium
Das Wissenschaftsanalyseunternehmen „Airfinity“, das die Corona-Entwicklung überwacht, wirft dem Ministerium vor, die Lage nicht ernst genommen zu haben.
„Die Impfstoffentwicklung hätte von Anfang an genauso ernst genommen werden müssen wie der Shutdown“, sagt Rasmus Bech Hansen, Direktor von „Airfinity“, zu „Information“.
Derzeit wird der Impfstoff von „Bavarian Nordic“ am Menschen getestet und könnte damit bald zugelassen werden. Das Unternehmen wirft dem Ministerium vor, dass dies schon viel früher hätte passieren können, wenn es finanzielle Unterstützung gegeben hätte.
„Die bereits auf dem Markt befindlichen Impfstoffe haben gemeinsam, dass sie mehrere Versuchsläufe gleichzeitig durchführen konnten. Das spart viel Zeit. Dazu hatten wir allerdings nicht die Möglichkeit, weil wir keine externen Finanzmittel bekommen haben“, so Rolf Sass Sørensen, stellvertretender Kommunikationschef bei „Bavarian Nordic“.
Das Gesundheitsministerium schrieb „Information“ in einer schriftlichen Stellungnahme als Begründung, dass man zu jener Zeit „an der in der EU festgelegten Einkaufsstrategie festgehalten“ habe.