Rechtspartei auf Stimmenfang

Neue Bürgerliche wollen auf Migranten schießen lassen

Neue Bürgerliche wollen auf Migranten schießen lassen

Neue Bürgerliche wollen auf Migranten schießen lassen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Pernille Vermund Foto: Bax Lindhardt/Ritzau Scanpix 2018

Die Parteivorsitzende Pernille Vermund stützt die Aussage einer Folketingskandidatin, die sich für den Gebrauch von Waffengewalt gegen Menschen auf der Flucht und auf der Suche nach besseren Lebensumständen einsetzt.

In den sozialen Netzwerken hat die Folketingskandidatin der Rechtspartei Neue Bürgerliche, Anne Marie Buch, mit einer Äußerung über die europäischen Außengrenzen für Aufsehen gesorgt. Über die Menschen, die Versuchen, aus Afrika nach Spanien zu gelangen, sagte sie: „Wenn scharfe Schüsse das Einzige sind, was sie verstehen, dann braucht es das.“

Zudem hätten sich Folketingskandidaten der Partei, die um den erstmaligen Einzug ins dänische Parlament ringt, auf sozialen Plattformen positiv über den Waffengebrauch gegen Straftäter ausgesprochen, berichtet Jyllands-Posten.

Frode Larsen, Kandidat der Partei in Nordjütland, teilte auf „Facebook“ einen Artikel über brennende Autos in Schweden und kommentierte ihn mit den Worten „schießt ihnen in die Beine“. Sein Parteifreund Josh Bjørkman, ebenfalls Folketingskandidat, hat ein Video mit dem (im Original Englischen) Titel „Eindringling bricht in Haus ein, erschossen von der ganzen Familie“ geteilt und darunter geschrieben: „Und so sollte es allen Einbrechern/Räubern ergehen.“

Die drei Politiker stehen zu ihren Äußerungen. Und auch ihre Vorsitzende Pernille Vermund distanziert sich nicht von diesen Aufrufen zur Gewalt. „Man sollte politische nicht die Polizei dazu auffordern, jemanden in die Beine zu schießen. Aber die Lage ist so, dass die Politiker eine Masse Menschen in unsere Gesellschaft gelassen haben, die unsere Freiheit und Sicherheit über die Maßen bedrohen“, so Vermund.

Sie spricht von angeblichen Gebieten in Dänemark, in die sich Rettungs- und Feuerwehrwagen nicht trauen würden. „Dann muss die Polizei eben tun, was nötig ist. Und man muss selbstverständlich auch das Recht haben, sich zu verteidigen, wenn jemand in sein Heim eindringt“, sagt sie zu Jyllands-Posten.

Der ehemalige Chef des polizeilichen Nachrichtendienstes PET, Hans Jørgen Bonnichsen, stellt unterdessen klar, dass solche Aussagen nicht per se illegal sind. Doch sie bergen Gefahren, meint er. „Die Aussagen können Leuten den Eindruck vermitteln, dass es legitim ist, zu tun, was die Kandidaten sagen“, sagt er zu Jyllands-Posten.

Mehr lesen