Verteidigungspolitik
Regierung plant Wehrpflicht für Frauen
Regierung plant Wehrpflicht für Frauen
Regierung plant Wehrpflicht für Frauen
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Die SVM-Koalition will den Wehrdienst von vier auf elf Monate verlängern. Zukünftig werden auch junge Frauen dazu verpflichtet sein, bei der Musterung zu erscheinen.
Die Wehrpflichtigen sollen eine größere Rolle bei der Landesverteidigung spielen. Diese Auffassung vertritt die Regierungskoalition bestehend aus der Sozialdemokratie, Venstre und den Moderaten.
Sie plant daher, dass die Wehrpflicht gleichermaßen für Männer wie Frauen gelten soll. Bislang konnten Frauen freiwillig einen Wehrdienst absolvieren. Sie hatten jedoch dabei nicht dieselben Rechte wie die wehrpflichtigen Männer.
„Wir streben die volle Gleichstellung bei der Wehrpflicht an“, sagte Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.
„Das bedeutet, dass alle jungen Menschen ungeachtet des Geschlechts zur Musterung (Forsvarets Dag) und zu Wehrpflicht einberufen werden“, ergänzte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen (V).
Ergebnis abhängig von Verhandlungen
Obwohl die Regierung über eine eigene Mehrheit verfügt, ist die Frage der Wehrpflicht für Frauen noch nicht beschlossene Sache. Die übrigen Parteien, die die mehrjährige Absprache zur Landesverteidigung 2022 unterzeichnet haben, müssen ebenfalls gefragt werden.
Und das kann ein Problem für die Regierung werden. Die Dänemarkdemokraten haben sich gegen den verpflichtenden Wehrdienst für Frauen ausgesprochen und die Liberale Allianz ist ebenfalls skeptisch. Zwei Parteien reichen aus, um das Vorhaben zu blockieren.
Verlängerter Wehrdienst
Die SVM-Koalition plant ebenfalls, den Wehrdienst von vier auf elf Monate zu verlängern. Ziel sei, dass die Wehrpflichtigen basale operative Aufgaben lösen können, so Lund Poulsen. Auch soll ihre Anzahl von 4.700 auf 5.000 pro Jahr erhöht werden.
Seit 2012 ist es nach Informationen des Verteidigungsministeriums nicht notwendig gewesen, junge Menschen zum Wehrdienst zu zwingen. Es haben sich nämlich genug freiwillig gemeldet, um die 4.700 Plätze auszufüllen. 2023 war ein Viertel der Freiwilligen Frauen.
Lund Poulsen erwartet jedoch, dass sich das mit der Verlängerung der Wehrpflicht ändern wird. Daher wird es notwendig sein, neben den Freiwilligen, weitere Frauen und Männer einzuberufen. Wen dies betreffen wird, soll im Losverfahren entschieden werden.