Umwelt und Natur

Wildschweinzaun nun auch in Deutschland

Wildschweinzaun nun auch in Deutschland

Wildschweinzaun nun auch in Deutschland

jt
Brandenburg
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Der Wildschweinzaun entlang der deutsch-dänischen Grenze. Foto: Marcus Dewanger/shz.de

An der Oder und Neiße baut das Bundesland Brandenburg einen 120 Kilometer langen Schutzzaun gegen die Afrikanische Schweinepest. Brandenburg braucht den Schutz, meint BDN-Hauptvorsitzender Hinrich Jürgensen.

Der dänische Wildschweinzaun entlang der deutsch-dänischen Landesgrenze stand oft in der Kritik – vor allem aus Deutschland. Ein solcher Zaun würde nichts nützen, so die deutschen Kritiker.

Doch um die Afrikanische Schweinepest aus Deutschland fernzuhalten, baut das Land Brandenburg jetzt auch einen Schutzzaun entlang der Oder und Neiße. Das berichtet die Tageszeitung „Berliner Morgenpost“. Gegen Ende der Woche sollen die Bauarbeiten an dem mobilen Zaun beginnen.

Auf 120 Kilometern soll der Schutzzaun, laut Plänen des Verbraucherschutzministeriums, an den vorhandenen Hochwasserschutzanlagen installiert werden. Einen hundertprozentigen Schutz könnten die Zäune nicht bieten, aber sie würden Wildschweine daran hindern, von Polen nach Brandenburg einzuwandern, erklärt das Ministerium in einer Pressemitteilung.

 „Wir sollten im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest nichts unversucht lassen“, erklärt die Verbraucherschutzministerin des Landes Brandenburg, Ursula Nonnemacher (Grüne).

Notwendig

Derweilen versteht der Vorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, dass das Land Brandenburg einen Zaun an den bestehenden Hochwasserschutzanlagen installiert. „Die Schweinepest ist in Polen so nah an die Grenze gerückt, dass sie ohne Weiteres von Wildschweinen übertragen werden kann. Es ist wichtig, dass dort eine solche Initiative ergriffen wird“, so Jürgensen und ergänzt, „bei uns ist das eine andere Sache. Ich war schon immer für einen effektiven Zaun, aber einen, den man auf der südlichen Seite des Nord-Ostsee-Kanals aufstellen würde.“

Dann hätte man ihm zufolge eine Puffer-Zone zwischen Grenze und Kanal. Derzeit sei es wahrscheinlicher, dass Menschen, statt Wildschweine, die Schweinepest nach Dänemark einführen.

„Der Wildschweinzaun an der deutsch-dänischen Grenze steht auf dänischer Seite. Wenn jetzt ein totes, infiziertes Wildschwein am Zaun entdeckt wird, dann ist Dänemark offiziell von der Afrikanischen Schweinepest betroffen. Und das hat katastrophale Folgen für die Wirtschaft“, so der Hauptvorsitzende. Demnach könne auch Dänemark von einem Zaun in Brandenburg profitieren.

„Brandenburg braucht den Schutz. Man geht ja davon aus, dass die Schweinepest von Wildschweinen rund 50 Kilometer pro Jahr übertragen werden kann“, erklärt er.

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