Illegales Streaming

Internationale TV-Piraterie mit Verbindung nach Dänemark

Internationale TV-Piraterie mit Verbindung nach Dänemark

Internationale TV-Piraterie mit Verbindung nach Dänemark

ritzau/gn
Kopenhagen/København
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TV-Streaming kann ganz schön ins Geld gehen – daher lassen sich einige Fernsehzuschauer von den günstigen Angeboten der TV-Piraten locken. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Elf Personen sind bei einer internationalen Polizeiaktion verhaftet worden – drei davon in Dänemark. Die organisierten TV-Piraten haben mindestens 100 Millionen Kronen verdient.

International organisierte TV-Priaten haben in Europa mehr als zwei Millionen Kunden mit günstigen, aber illegalen TV-Signalen versorgt. Nun ist das Netzwerk aufgeflogen: Elf Personen wurden in der vergangenen Woche festgenommen, darunter drei Dänen aus Billund, Vejle und Hvidovre.
 
Die weiteren Verdächtigen sind bei der gemeinsamen Polizeiaktion am 3. Juni in Deutschland, Spanien und Schweden verhaftet worden. Insgesamt umfasste die Aktion 16 Länder. Dabei wurden Werte in Höhe von 36 Millionen Kronen beschlagnahmt, darunter Immobilien, Autos, Bargeld, Kryptogeld, Luxusuhren und Elektronik.
 

Professionelle Piraten

„Die TV-Piraten sind international vernetzt und professionell organisiert“, so Vizepolizeiinspektor Michael Lichtenstein von der Abteilung für finanzielle und internationale Kriminalität, Statsadvokaten for Særlig Økonomisk og International Kriminalitet (SØIK).

Insgesamt haben die TV-Privaten zwei Millionen Kunden illegal mit Filmen und Streaming-Zugängen zu beliebten Anbietern wie HBO, Netflix und Amazon versorgt. Für einen Zugang zu 90 dänischen und 5.100 internationalen TV-Kanälen kassierten sie monatlich 89 Kronen. Das ist weit unter dem Marktpreis, der in Dänemark typisch bei 500 bis 600 Kronen für ein volles TV-Paket liegt. Insgesamt sollen die TV-Piraten dabei 100 Millionen Kronen verdient haben.

 

Umfassender Schaden

Die drei in Dänemark lebenden Personen wurden nach ihrer Festnahme wieder freigelassen, sind aber weiterhin verdächtigt, Filme und TV-Signale illegal zu verkaufen. Es dreht sich dabei um drei Männer aus Vejle (46 Jahre), Billund (40 Jahre) und Hvidovre (43 Jahre).

Der Schaden durch TV-Piraterie ist nicht nur für die Filmemacher und Streamingdienste hoch.

„Alle, die an einer Filmproduktion teilnehmen, sind betroffen, weil die Einnahmen ausbleiben: von den Schauspielern bis hin zu den Friseuren“, sagt Michael Lichtenstein. Außerdem würden weder Abgaben noch Steuern beglichen.

Der internationale TV-Piraten-Ring ist aufgeflogen, nachdem die spanische Polizei ein Netzwerk von Piraten entlarvt hatte, das 40.000 TV-Sender und Filme über internationale Server verkauft hatte.

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