Jahresbilanz

Rekordzahl an Anrufen wegen verletzter Tiere

Tierschutzzentrale zieht positive Bilanz: Rekordzahl an Anrufen in 2022

Tierschutzzentrale: positive Bilanz 2022

Carlotta Miede
Carlotta Miede
Dänemark
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Ein Mitarbeiter der Tierschutzzentral trögt ein totes Reh von der Straße
Mithilfe eines Spürhundes konnte der Rettungshelfer der Tierschutzzentrale ein verunglücktes Reh ausfindig machen und bergen. Foto: Lars Rasborg/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix

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2022 sind mehr Notrufe zur Tierhilfe eingegangen als in den Jahren zuvor. Grund dafür ist, laut „Dyrenes Beskyttelses beredskab", die verbesserte Fähigkeit der Bevölkerung einzuschätzen, ob ein Tier Hilfe braucht.

Für das Jahr 2022 resümiert die dänische Tierschutzzentrale eine Rekordzahl an Notrufen zur Hilfe verletzter Tiere. Mehr als 30.000 Anrufe bei der Tierschutznotrufzentrale führten zu einem Einsatz. Insgesamt wurden von den Rettungskräften 81.547 Fälle mit notleidenden Tieren bearbeitet. Drei Viertel der 2.600 Unfälle betrafen Rehe, die übrigen vor allem Füchse, Dachse und Hasen.

 

Die hauptsächlich ehrenamtlich tätigen Tierretter werden nicht nur gerufen, wenn Wildtiere in Not geraten. Auch hilfsbedürftige Haustiere, die ausgesetzt oder vernachlässigt wurden, fallen in ihr Aufgabengebiet.

 

Das Verantwortungsbewusstsein der Dänen

„Einer der Gründe für die Zunahme der Anrufe ist, dass die Bürgerinnen und Bürger besser einschätzen können, ob ein Tier Hilfe braucht", sagt der leitende Tierschutzbeauftragte. Zusätzlich sind im Vergleich zum vergangenen Jahr wieder mehr Menschen unterwegs und besuchen einander, weswegen es vermehrt zu Unfällen kommt.

Was tun, wenn du ein Tier angefahren hast

 

Im Falle von Kleintieren, wie Igeln oder Eichhörnchen, ist das Anhalten nicht notwendig. In der Regel sind die Tiere sofort tot oder so schwer verletzt, dass man nichts mehr für sie tun kann. Bei Hunden und Katzen ist es nicht verpflichtend anzuhalten, wird aber zum Tierwohl und aus moralischen Gründen empfohlen. Oft kann man mithilfe von Halsbändern den Besitzer ausmachen oder das Tier zum Tierarzt bringen.

Beim Aussteigen ist es wichtig, immer den Warnblinker anzumachen, eine Warnweste zu tragen und das Warndreieck aufzustellen. Außerdem sollte man das verletzte Tier nicht mit bloßen Händen anfassen, sondern am besten Handschuhe tragen oder die Hände anderweitig bedecken. Verängstigte Tiere können beißen und dadurch Krankheiten übertragen. Grundsätzlich sollte man das Tier jedoch nicht zum Tierarzt bringen, wenn man keine geeignete Transportmöglichkeit wie etwa einen Karton, Korb oder eine Box dabeihat.

Die Polizei Dänemarks empfiehlt bei einem Tierunfall, wenn die Fahrbahn dadurch blockiert ist oder man sich überfordert fühlt, bei der Tiernotschutzzentrale unter 1812 oder bei der Polizei unter 114 anzurufen. Letztere ist die Notrufnummer, wenn keine Soforthilfe benötigt wird. Hier sollte man wichtige Informationen bereithalten:

  • CPR-Nummer
  • Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse
  • Versicherung, Ort und Zeitpunkt des Unfalls, Beschreibung des Geschehens

 

Um Konsequenzen muss man sich, wenn man sich selber meldet, keine Sorgen machen. Schäden werden von der Kasko-Versicherung, übernommen und der Abtransport des Tieres ist in Dänemark kostenfrei.

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