Abschied
„Uwe Seeler war einer von uns, nur besser“
„Uwe Seeler war einer von uns, nur besser“
„Uwe Seeler war einer von uns, nur besser“
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5000 Gäste und HSV-Fans haben im Hamburger Volksparkstadion Abschied von Fußball-Legende Uwe Seeler genommen. Unter den Trauerrednern war auch TV-Star Olli Dittrich.
„Wein‘ nicht, mein Kind, Tränen, die sind vergebens“, singt Hans Albers in „La Paloma“. Als das Lied am Mittwochnachmittag durch das Hamburger Volksparkstadion schallt, kullern die Tränen trotzdem. Hamburg hat vor 1000 Trauergästen und 4000 Fans Abschied genommen von Uwe Seeler.
Die Trauerfeier für den Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft und Hamburger Ehrenbürger fand in „seinem“ Volksparkstadion statt. Hier und in der ganzen Stadt war und ist der am 21. Juli im Alter von 85 Jahren verstorbene Seeler einfach und für immer „Uns Uwe“.
DFB-Präsident erinnert an das WM-Finale von 1966
„Dieser Titel drückt die ganze Verbundenheit der Menschen mit Uwe Seeler aus“, sagt DFB-Präsident Bernd Neuendorf in seiner Trauerrede. „Uwe Seeler hat im Trikot der deutschen Nationalmannschaft keinen großen Titel gewonnen. Aber den größten Titel kann man nicht gewinnen. Man bekommt ihn verliehen.“
Als Neuendorf an den Moment der Siegerehrung nach dem durch das legendäre Wembley-Tor verlorene WM-Finale 1966 erinnert, an Seelers „Anstand im Moment der größten Enttäuschung“, hallen „Uwe, Uwe!“-Rufe durchs Stadion.
Neuendorf am Schluss seiner Rede: „Es gibt Lücken, die lassen sich nicht schließen... Danke für alles, Uns Uwe.“ Auch dafür gibt es Beifall, unter anderem von Bundeskanzler Olaf Scholz und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther.
HSV-Fans applaudieren Witwe Ilka Seeler
„Uwe Seeler trug die Raute und seine Heimat im Herzen“, erinnerte zuvor Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher vor den 5000 Besuchern an den legendären Mittelstürmer. „Sein Andenken geht aber weit über den Fußball hinaus. Mit seiner Bodenständigkeit, mit seiner Nahbarkeit und Ehrlichkeit war er auch menschlich ein großes Vorbild.“
Die Gäste im Volkspark geben ihre Zurückhaltung auf, als Tschentscher sich direkt an die Familie und vor allem an Ehefrau Ilka richtet. „Sie haben an Uwe Seelers Lebenswerk großen Anteil“, so der Bürgermeister. Wie zur Bestätigung applaudieren die Zuschauer auf den Tribünen der Witwe, die im Moment der Trauer Halt findet im Kreis ihrer Familie.
So ist es Seeler-Art ist. Und so war es auch am vergangenen Donnerstag war, als Ilka Seelers geliebter Mann im engsten Kreis auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt wurde.
Persönliche Worte von HSV-Sportvorstand Boldt
Sehr persönlich und emotional fallen die Worte von HSV-Sportvorstand Jonas Boldt aus. Seeler habe „ein riesiges Herz“ gehabt und ihn zu Hause in Norderstedt stets mit den Worten begrüßt: „Jetzt setz‘ dich erstmal und trinke ein Bier mit mir“.
Uwe Seeler sei „ständig oben und bodenständig“ zugleich gewesen, er habe „immer gewinnen wollen, aber verlieren können“ und bleibe „der größte HSVer aller Zeiten“. Aus dem Fan-Schlachtruf „Nur der HSV!“ macht Boldt „Nur der Uwe!“ und stellt fest: „Uwe war einer von uns, nur besser.“
Olli Dittrich schlief in Uwe-Seeler-Fußballschuhen
Die letzte Trauerrede der rund einstündigen Veranstaltung hält dann Olli Dittrich. Wie seine Kultfigur „Dittsche“ ist der TV-Star ein großer HSV-Fan, aber darüber hinaus ein enger Freund der Familie. Uwe Seeler sei „der Held, das Idol meiner Kindheit“ gewesen: „Ich habe sogar zum Pyjama meine Adidas-Fußballschuhe, Modell Uwe getragen, kein Witz.“
An dieser Stelle wird der Wunsch wahr, den Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank im Vorfeld formuliert hatte: „Die Trauerfeier soll auch von der Fröhlichkeit begleitet werden, die Uwe Seeler auszeichnete.“
Das gelingt Dittrich, wenn er von einem Traum erzählt, in dem er für den verletzten Seeler eingewechselt wird und den 2:1-Siegtreffer für den HSV erzählt, oder von einer Bolzplatz-Rangelei, die er einst anzettelte, weil ein anderes Kind etwas negatives über Uwe Seeler gesagt hatte.
Doch als Olli Dittrich seine Rede mit den Worten „Du wirst immer in unseren Herzen sein. Ruhe in Frieden, lieber Uwe“ schließt, da verdrückt auch „Dittsche“ eine Träne. Hans Albers und Uwe Seeler hätten es ihm verziehen.