UNTERSTÜTZUNG FÜR TANSANIA

Kellinghusener Verein sucht Sponsoren für Schülerstipendien

Kellinghusener Verein sucht Sponsoren für Schülerstipendien

Kellinghusener Verein sucht Sponsoren für Schülerstipendien

Gisela Tietje-Räther/shz.de
Kellinghusen
Zuletzt aktualisiert um:
In der Kiumako Schule sollen künftig auch Stipendiaten einen Abschluss machen. Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Über Stipendien will Rafiki den Besuch der Kiumako Secondary School ermöglichen. Mit Internatsunterbringung kostet dies pro Schüler 220 Euro pro Jahr.

Durch das Halten von Hühnern oder eines Schweins den Schulbesuch finanzieren? Schüler in Deutschland können sich kaum vorstellen, was unter ihren Altersgenossen in Tansania durchaus üblich ist. Aber auch dort ist Eltern und Jugendlichen bekannt, das Bildung den Weg zum beruflichen Erfolg und zu einem besseren Leben ebnet. Mit Schülerstipendien aus Deutschland will der zertifizierte und mehrfach ausgezeichnete Rafiki-Verein jetzt helfen. 

 

Wir haben ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.

Oliver Zantow, Vorsitzender

 

„Mit dem Besuch der Kiumako Secondary School wollen wir Heranwachsenden aus der Region Mrimbo einen mittleren Bildungsabschluss ermöglichen“, sagt der Vereinsvorsitzende Oliver Zantow. Seit vielen Jahren ist der Kellinghusener Verein Rafiki in Tansania engagiert. Mit großer Unterstützung durch Sponsoren und den Verein konnte die offiziell anerkannte Schule für die Jahrgänge sieben bis zehn gebaut und 2019 in Betrieb genommen werden. „Wir haben ein Alleinstellungsmerkmal in der Region“, hebt Zantow heraus. 

 

Internate verlieren zahlende Schüler 

Das Angebot von Kiumako mit vollständig eingerichteten Fachräumen und dem in Tansania wegen der weiten Schulwege üblichen Internat lasse nichts zu wünschen übrig. Allerdings fordert auch in Afrika die Corona-Pandemie ihren Tribut. „Wegen der Wirtschaftskrise verlieren Bildungseinrichtungen überall im Land zahlende Schüler“, erklärt Marcus Wack, stellvertretender Rafiki-Vorsitzender. 

Junge Bevölkerung 

Aber auch ohne diese Krise hätten in einem der ärmsten Länder der Welt viele talentierte Jugendliche keine Möglichkeit, ihren Bildungsweg nach der Grundschule fortzusetzen. Hier setzt Rafiki mit dem Projekt der Schülerstipendien an. „Der Bedarf ist auf jeden Fall da“, weiß Wack von regelmäßigen Besuchen im Rahmen der Freiwilligen-Betreuung. Außerdem sei Tansania ein sehr junges Land, in dem die Hälfte der Bevölkerung um die 15 Jahre alt sei. Um Jugendlichen aus bedürftigen Familien eine Chance zu geben, „aber auch um die Schule nachhaltig wirtschaftlich unabhängig betreiben zu können“, sei in einem deutsch-tansanischen Team die Idee zur Schüler-Finanzierung entwickelt worden. 

Inklusive der Internatsunterbringung wären das 220 Euro pro Jahr.

Markus Wack, stellvertretender Vorsitzender

 

Gemeinsam mit der Schulleiterin Magreth Kyara identifizieren Pracseda Towo und Rehema Msella als Fachleute vor Ort Jugendliche, die das Potenzial für einen Abschluss mitbringen, denen es jedoch an finanziellen Mitteln fehlt, um das Schulgeld aufzubringen. „Sie kennen die Strukturen, und wissen wo die Not am größten ist“, sagt Wack. Zudem werde mit Flyern sowie über soziale Medien über das Bildungs-Projekt informiert. Dem Verein ist es durch sein breites Netzwerk bereits gelungen, mehr als zwei Dutzend Unterstützer in Deutschland zu finden. 

„Weitere sind sehr willkommen“, wirbt Zantow für die Begabtenföderung. Geldgeber können sich allein oder in Gruppen bereit erklären, für diese Jugendlichen bis zu vier Jahre lang zwei Drittel des Schulgeldes aufzubringen. „Inklusive der Internatsunterbringung wären das 220 Euro pro Jahr“, rechnet Wack vor. Um die Wertigkeit der Schulplätze zu erhalten, sei bewusst eine Teilsumme in Höhe von rund 70 Prozent gewählt worden. „Aber damit helfen wir den Menschen sehr gut weiter“, erklärt Wack. 

Verein freut sich über Spenden 

Der Verein freut sich auch über kleinere Spenden, die für den Zweck gebündelt werden. Für die Unterstützer stellt Rafiki ein kurzes Profil der jeweiligen Schüler bereit. Bei Interesse könne auch ein persönlicher Kontakt hergestellt werden. 

Mehr Informationen gibt es per Mail: marcus.wack@bibeku

Mehr lesen