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Restaurants und Vermieter zum Start der Modellregion

Restaurants und Vermieter zum Start der Modellregion

Restaurants und Vermieter zum Start der Modellregion

Lisa Bohlander, shz.de
Föhr/Amrum
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In Betrieben, die sich für die Modellregion registriert haben, können Einheimische und Touristen die Gastronomie auf Föhr auch drinnen genießen – wie hier mit Weißwein und einem Cocktail. Foto: Lisa Bohlander

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Einige Vermieter sollten ihre Gäste besser über die Corona-Regeln aufklären, sagt Café-Betreiberin Karin Jensen.

Es ist Tag drei der Modellregion Nordfriesland: Die Touristen reisen weiter mit den Fähren an und beziehen ihre Unterkünfte auf Föhr und Amrum, die Küchen der teilnehmenden Restaurants laufen heiß. Zeit, einmal bei Vermietern und Gaststätten nachzufragen, wie sie das Wochenende erlebt haben. 


„Es ist noch sehr ruhig“, berichtet Karin Jensen von „Karins Landcafé“ in Süderende. „Aber die Gäste wollen raus, das merken wir auch.“ Je nach Wetterlage ist der Außenbereich des Cafés geöffnet, momentan können Gäste im Innenraum Platz nehmen – hier ist ein aktueller negativer Coronatest erforderlich. 

 

Dass sie sich alle 48 Stunden testen lassen müssen, wissen viele Gäste nicht.

Karin Jensen, Inhaberin Karins Landcafé

 

 

 

Doch Jensen musste schon Gäste ohne Test wegschicken – „Es gibt immer wieder Leute, die das immer noch nicht mitbekommen haben.“ Karin Jensen zufolge wurde darüber von den Vermietern zu wenig aufgeklärt. „Dass sie sich engmaschig testen lassen müssen, wissen viele Gäste nicht.“ Dennoch berichtet sie von einer „sehr guten Stimmung. Die Gäste freuen sich dass sie wieder raus, wieder ins Café und Restaurant dürfen“. 

Keine Probleme mit Corona-Tests – aber mit der Luca-App 

Im Restaurant „Saimons“ in Nieblum waren sämtliche Plätze in den vergangenen Tagen gut belegt, vor allem Stammgäste seien laut dem Geschäftsführer vorbeigekommen. Probleme mit Tests gab es ihm zufolge nicht – dafür lief mit der Kontaktnachverfolgungsapp Luca nicht alles rund. 

Die Stimmung beschreibt er als „sensationell, wie immer. Jeder Gast freut sich, dass er mal wieder aus dem Haus kommt“. Dass das Saimons wieder geöffnet haben kann gleiche den Aufwand aus, um bei der Modellregion mitzumachen, „da lohnt sich gerade alles.“ 

Freie Betten auf der Insel – noch 

Ähnlich sieht es die Geschäftsführung der Föhrer Vermietung „Urlaub pur“: „Es läuft langsam an, wir haben noch keine Vollbelegung. Insofern ist es ein etwas holpriger Start.“ Doch die Gäste seien guter Stimmung, das Einreichen der negativen Tests hätte „zu 100 Prozent“ geklappt, „wir haben alle Gäste vorher umfänglich informiert.“ 37 Gäste seien in den vergangenen Tagen angereist. „Insofern haben wir da keine negativen Erfahrungen gemacht, bis auf den großen Verwaltungsaufwand.“ 

 

Die verhaltene Buchungslage bestätigt auch Claudio Grippo, Mitarbeiter bei der „Ferien auf Föhr GmbH“: „Wir haben Anfang Mai noch nicht so viele Buchungen. Das geht zu Pfingsten los, da ist der Buchungsandrang in den vergangenen Tagen wahnsinnig gestiegen.“ Am Sonnabend gab es fünf Anreisen, am Sonntag seien es sieben gewesen. „Das läuft gut und die Gäste sind happy“ – und halten sich an die Regeln. „Mittlerweile haben alle Gäste ihre negativen Testergebnisse eingereicht, da gab es gar keine Probleme.“ 

Guter Start

Familie Dwornik hat als privater Vermieter zwei Ferienwohnungen auf Amrum, die beide belegt sind. „Der Start hat gut geklappt“, sagt Ivo Dwornik. Eine Besonderheit: „Die Gäste dürfen nur mit Auto anreisen“, falls es Probleme gibt und sie wieder abreisen müssen. Die Gäste seien über die geltenden Regeln informiert, hielten sich an Testregelungen „und hatten alle negative Testergebnisse“, sagt Dwornik. Die Stimmung sei gut: „Die Leute sind ja froh, dass sie mal rauskommen, und freuen sich wirklich über Urlaub und frische Luft.“ 

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