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SH bei Verteilung von Corona-Impfstoff benachteiligt
SH bei Verteilung von Corona-Impfstoff benachteiligt
SH bei Verteilung von Corona-Impfstoff benachteiligt
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Länder mit hohen Inzidenzen werden bei Impfstoffversorgung bevorzugt, dadurch fällt Schleswig-Holstein zurück.
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) gerät unter Druck: Wochenlang gehörte Schleswig-Holstein zu den Top-Drei im deutschen Impfranking. Nun liegt der Norden abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Während zum Beispiel im Saarland – Stand Dienstag – bereits 31,4 Prozent aller Bürger zumindest die Erstimpfung bekommen haben, sind es hierzulande nur 26,8 Prozent.
Zusatzlieferungen beim gehäuften Auftreten von Mutationen
Doch Garg weist Vorwürfe zurück: „Grundsätzlich werden Impfstoffdosen gemäß Bevölkerungsschlüssel verteilt“, teilt sein Sprecher mit. Nach Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz Mitte März erhielten jedoch einige besonders von Mutationen betroffene Bundesländer Zusatzlieferungen.
Das beeinflusst die Impfquoten der Länder.
Heiner Garg, Gesundheitsminister SH
Bevorzugt wurden Bayern, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die jetzt bei der Platzierung vor Schleswig-Holstein liegen.
Astrazeneca aus Dänemark noch nicht da
Zwar hat sich auch der Norden eine Extra-Lieferung Astrazeneca sichern können, doch die von Dänemark zur Verfügung gestellten 55.000 Impfdosen sind laut Ministerium noch nicht eingetroffen. „Die Lieferung wird Anfang kommender Woche erwartet“, so Sprecher Christian Kohl. Ob die Kieler Regierung einen ähnlichen Übernahmedeal mit dem Nachbarland auch für den Impfstoff von Johnson& Johnson anstrebt, ist unklar.
Wie berichtet, verzichtet Dänemark auch bei diesem Impfstoff auf den Einsatz, nachdem Berichte über Fälle einer seltenen Kombination aus Blutgerinnseln und niedrigen Blutplättchenzahlen bei Geimpften bekannt geworden waren.
Aktuelle Zahlen
Bundesweit nimmt das Impftempo derzeit rasant zu. Aktuell erhalten pro Sekunde in Deutschland acht Personen ihren Piks. Am Dienstag waren es 42.4777, davon 15.200 in SH. Binnen sieben Tagen wurden in Deutschland – auf 100 Einwohner hochgerechnet – mehr Menschen geimpft als in bisherigen Vorreiterstaaten wie den USA oder Großbritannien.
Im Norden werden die meisten Erstimpfungen von Hausärzten durchgeführt, die meisten Zweitimpfungen in den 28 Zentren, die im Schnitt 300.000 Euro pro Monat kosten, also insgesamt 8,34 Millionen. Bei 286.000 Impfungen im April macht das 31 Euro pro Piks. Hier ist der Norden Spitze. Zum Vergleich: In Sachsen-Anhalt kostet er über 100 Euro. Beim Hausarzt überall 20 Euro.