Tierische Kommunikation

Tanja Böge bietet Tiergespräche an: Die Vierbeiner antworten

Tanja Böge bietet Tiergespräche an: Die Vierbeiner antworten

Tanja Böge bietet Tiergespräche an: Die Vierbeiner antworten

Anna Krohn, SHZ.de
Wulfsmoor
Zuletzt aktualisiert um:
Tanja Böge mit ihrem Pferd „Lightning“. Auch mit ihren eigenen Tieren führt die 47-Jährige nach eigener Aussage Gespräche, in denen sie per Telepathie richtige Antworten erhält. Foto: Privat/Tanja Böge

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Tanja Böge sagt, dass sie sich mit Tieren telepathisch verbinden kann. Im Interview erzählt sie, wie sie das macht.

Seit knapp neun Jahren bietet Tanja Böge aus Wulfsmoor Tierkommunikation an. Die 47-Jährige, die auch Tierheilpraktikerin, Tierheilerin und Reiki-Meisterin ist, will anhand von Telepathie herausfinden, was Tieren fehlt, warum sie sich auffällig verhalten. Wie das genau aussieht und warum ihre Arbeit immer gefragter ist, berichtet sie im Interview.

Frau Böge, wie kommen Sie überhaupt in Kontakt mit den Menschen, die eine Tierkommunikation für ihr Haustier wünschen?

 

 

Ich mache die Tierkommunikation am Telefon. Meist haben sich die Besitzer vorher per E-Mail an mich gewandt, weil sie etwas über meine Arbeit im Internet gefunden haben, einen Flyer oder eine Visitenkarte von mir gesehen haben. Wir machen dann für die Tierkommunikation einen Termin aus. Davor bekomme ich per Mail oder über das Handy ein Foto von dem Tier zugeschickt und habe dazu die Fragen der Besitzer vorliegen, die sie sich aufgeschrieben haben.

Und wie genau läuft dann die eigentliche Kommunikation mit dem jeweiligen Tier ab?

Wir arbeiten Frage für Frage durch – ich verbinde mich mental, also telepathisch mit dem Tier. Was das Tier mir antwortet, gebe ich an die Besitzer weiter und sie machen sich dazu oft Notizen. Oft geht es ja um Verhaltensauffälligkeiten der Tiere, und die Besitzer wissen nicht mehr, was sie machen sollen. Teilweise sind die Tiere auch krank. Und ich fühle mich dann in sie rein, auch mit meinem eigenen Körper, um herauszufinden, wo genau die Blockaden und Probleme bei den Tieren sein könnten. Ich habe dann zum Beispiel auch Bauchschmerzen, wenn das Tier welche hat.

 

Welche Probleme genau könnte es mit den Tieren zum Beispiel geben?

Es kann sein, dass die Katze immer in die Wohnung pinkelt und der Besitzer herausfinden möchte, warum sie das plötzlich macht. Oder vor Kurzem hatte ich einen Hund, der aus einem Tierschutz-Fall im Ausland zu seiner neuen Besitzerin kam. Er war sehr sehr ängstlich, lag immer in der Waschküche und wollte nicht am Familienleben teilnehmen, nichts mit den anderen Hunden zu tun haben.

Und was genau haben Sie dann von ihm erfahren?

Er hatte mir gesagt, dass er eben noch viel Zeit braucht, um sich an die anderen zu gewöhnen, und ich hatte ihm daraufhin dann gesagt, dass es aber toll wäre, wenn er nicht nur in der Waschküche bleiben würde, sondern auch mal mehr zu den anderen Hunden und zu der Familie geht.

Und das hat er dann gemacht…

Ja, nachdem ich mit ihm kommuniziert habe, näherte er sich Stück für Stück an.

Und solche Erfolge erleben Sie oft?

Ja, definitiv, vielfach. Immer sicherlich nicht, aber zu einem hohen Prozentsatz. Und das teilen mir viele Besitzer dann auch mit. Einer Frau war mal eine Katze zugelaufen, die sich überhaupt nicht mit den vorhandenen Katzen verstanden hat. Ich habe mit der Katze kommuniziert und kurz darauf schickte mir die Frau ein Bild von der zugelaufenen Katze, wie sie auf einer der anderen Katzen fast draufliegt und schmuste.

Mussten Sie schonmal eine Kommunikation abbrechen oder konnten erst gar keine durchführen, weil das Tier es nicht wollte?

Theoretisch ist das möglich, aber das habe ich beides noch nie gehabt. Aber ich habe ja auch langjährige Erfahrungen gesammelt. Man muss halt gucken, dass man nicht gleich mit der Tür ins Haus fällt, dass man nicht gleich direkt mit den Problemen anfängt. Man muss ganz vorsichtig nachfragen – erklären, dass man nur helfen will und dass das Tier auch Wünsche äußern darf. Und dann sind die Tiere auch wirklich zugänglich. Das Tier wird ja gefragt und nicht gezwungen, und was ich erlebe ist, dass viele Tiere sich ja auch gern mitteilen wollen.

Mit welchen Tieren haben Sie bislang denn schon kommuniziert?

Mit Katzen, Hunden, Pferden, das sind die gängigsten. Aber ich hatte auch schon mal eine Kuh und einen Wellensittich, und Kaninchen. Ich habe auch schonmal mit einer Spinne gesprochen, aber das war mehr privat…

…da fragen ja sicherlich einige Menschen skeptisch nach, wie das alles denn überhaupt funktionieren soll… wie sind da Ihre Erfahrungen?

Skeptiker gibt es, auf jeden Fall, und die gibt es auch hier, wo ich wohne. Aber ich bin ja ein ganz normaler Mensch und werde auch ganz normal behandelt. Ich habe einen nicht ganz alltäglichen Beruf, das ist alles. Dadurch, dass mein Freund hier in der Feuerwehr ist, kennen uns hier viele gut… und da ist auch schon der ein oder andere blöde Spruch gefallen – aber das ist wohl normal.

Was wurde zum Beispiel gesagt?

Sachen wie „Ja ja, mit Tieren sprechen, haha, das geht doch gar nicht!“. Gerade im ländlichen Bereich gibt es ja doch viele Leute, die mit so etwas nichts am Hut haben, aber da muss man drüberstehen.

Melden sich immer mehr Menschen für eine Tierkommunikation bei Ihnen?

Ja, es wird immer mehr. Und ich denke auch, dass die Menschen generell immer offener dafür werden – und die Menschen haben ja auch immer mehr Haustiere, wenn man sich mal die Statistiken anschaut. Außerdem spricht es sich immer mehr herum. Tierkommunikation ist immer verbreiteter, es gibt immer mehr Tierkommunikatoren.

Welche ganz besonderen Dinge haben Sie während Ihrer Arbeit erlebt?

Ich kann mich sehr gut an ein Pferd erinnern, das war ganz extrem: Immer wenn es auf die Koppel gekommen ist, ist es den ganzen Zaun hoch und runter gerannt, bis zur Erschöpfung, und das wurde mehr und mehr. Und gleich am Tag nach dem Gespräch mit mir war das weg, und bei einem anderem Pferd habe ich das Gleiche erlebt.

 

Tanja Böge liebt Tiere über alles und will deren Besitzern helfen, Probleme mit den Tieren anzugehen und Verhaltensauffälligkeiten zu beheben. Foto: Juliane Buls

Waren die Besitzer hier aus der Region?

Ja, das eine war in der Ecke Nutteln/Kleve, und das andere Pferd kam aus Hohenlockstedt.

Was sind das für Menschen, die sich bei Ihnen melden?

Es sind meist tatsächlich Frauen, und meist mittleren Alters, aber natürlich sind auch jüngere oder ältere dabei. Überwiegend kommen sie hier aus der Gegend, aber auch aus ganz Schleswig-Holstein und ganz Deutschland. Hier in der Region hat sich meine Arbeit immer mehr herumgesprochen. Und es sind einige dabei, die sich regelmäßig, zum Beispiel einmal im halben Jahr, oder eben nach zwei Jahren oder so, melden.

Sie selbst haben zwei Katzen, zwei Pferde und Hühner… wie kommunizieren Sie mit denen?

Mit denen mache ich es direkt, die kenne ich ja auch, da brauche ich kein Foto. Da setze ich mich auch nicht hin und führe explizit ein Gespräch, das läuft so nebenbei. Das funktioniert, weil ich es ja schon so lange mache, Erfahrung habe. Dann geht das.

Hat speziell Corona an Ihrer Arbeit irgendetwas verändert?

Ich führe mehrmals pro Woche eine Tierkommunikation durch, und die Gespräche sind seitdem mehr geworden, aber es sind ja auch während der Corona-Krise viele Welpen und Freizeitpferde angeschafft worden. In den Gesprächen selbst ist Corona aber nicht Thema, im Gegenteil: Die Leute sind ja mehr zu Hause – und da haben die Tiere ja auch viel von. Ich bilde ja auch Tierkommunikatoren aus, und die Nachfrage ist auf jeden Fall da, meine Kurse waren immer gut besucht. Aber zurzeit dürfen sie ja nicht stattfinden. Deshalb plane ich, Online-Seminare fest in die Ausbildung einzuführen.

Könnten Sie eigentlich theoretisch auch Kontakt zu einem Wolf aufnehmen, der hier in der Region Schafe reißt? Es gab hier in den vergangenen Jahren ja etliche Vorfälle...

Das hat mich hier auch schonmal jemand gefragt, und das ist möglich, aber habe ich noch nicht gemacht. Ich würde es aber machen. Ich habe tatsächlich auch schon einmal einen Fährtenleser in einem meiner Kurse gehabt, also jemanden, der die Spuren von Wölfen verfolgt und liest.

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