SILBERSTEDT ALS URLAUBSORT

Wie aus einem Depot-Gelände ein Glamping-Resort wird

Wie aus einem Depot-Gelände ein Glamping-Resort wird

Wie aus einem Depot-Gelände ein Glamping-Resort wird

Martin Engelbert/shz.de
Silberstedt
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Monika Heine
Monika Heine ist zuständig für die Camping- und Glamping-Angelegenheiten auf dem Event-Gelände in Silberstadt. Im Hintergrund sind die neuen Camping-Pods zu sehen. Foto: Martin Engelbert

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Wer lieber ein festes Dach über dem Kopf hat als nur ein Zelt, ist ein Kandidat für Glamping: Auf dem Depot-Gelände in Silberstedt ist ein Platz für Freunde des gehobenen Campings entstanden.

Hauke Peter Thomsen hat ständig neue Ideen. Seit mehr als zehn Jahren entwickelt der Unternehmer, der seit 33 Jahren im Zeltverleih-Geschäft erfolgreich tätig ist, das ehemalige Depot-Gelände in Silberstedt. Ein Festsaal für Feiern aller Art, vom Abiball bis zum Sparkassentreffen, ist dort entstanden, in mehreren Hallen sind die Verleihzelte untergebracht. In den ehemaligen Bundeswehrgebäuden und -hallen gibt es außerdem diverse Büros und eine professionelle Kantinen-Küche. Auch Lagermöglichkeiten sind verfügbar, die von Unternehmen aus der Region genutzt werden. Thomsens neueste Idee: ein Glamping-Platz für anspruchsvolle Campingfreunde.

In Silberstedt entsteht Deutschlands größter Glamping-Platz. 

Hauke Peter Thomsen, Depot-Gelände-Besitzer

Glamouröses Camping in Silberstedt

Auf einer Camping-Messe in Husum habe er zum ersten Mal von der Glamping-Idee gehört und sei sofort begeistert gewesen, berichtet Thomsen. Zelten sei nicht so sein Ding, aber die Unterbringung in kleinen Häuschen habe ihm gefallen. Am Rande seines Depot-Geländes fand er eine geeignete Fläche für seine Glamping-Idee, eine Wortschöpfung für „glamouröses Camping“. Unter Bäumen, rund um einen kleinen Teich und umgeben von Feldern gibt es dort genug Platz für ein oder zwei Dutzend dieser kleinen Camping-Pods genannten Häuschen und für einen Zeltplatz, ein Waschhaus und für Wohnmobile.

 

Urlaub machen im Häuschen statt im Zelt

Der Unternehmer bestellte die Häuschen und bereitete das Gelände vor. Acht Häuschen fanden Platz direkt am Teich mit Terrassen über dem Wasser, weitere stehen unter Bäumen mit Blick auf den Teich. Neben Camping-Pods in der Standard-Ausführung, die Schlafmöglichkeiten für bis zu vier Personen bieten, gibt es auch eine Premium-Variante, die zusätzlich mit eigener Dusche und eigenem WC ausgestattet ist.

 

Camping-Pod Silberstedt
Alle Camping-Pods haben eine eigene Terrasse und die Premiumausführung auch ein eigenes Bad. Foto: Nord-Ostsee-Camp

Deutschlands größter Glampingplatz

Thomsen ist sich sicher: „In Silberstedt entsteht Deutschlands größter Glamping-Platz. Keiner hat so viele Pods wie wir.“ Das habe er bundesweit recherchiert. Andere Betreiber böten Camping-Pods meist nur zusätzlich zum Zeltplatz-Angebot an. „Das ist bei uns genau andersherum. Die Pods sind bei uns das Hauptelement“, und die Möglichkeit zum Zelten ist das Zusatzangebot.

Naturnah und nachhaltig

Sein Ziel ist es, naturnahen Erlebnis-Urlaub anzubieten. „Der Glamping-Platz ist nachhaltig angelegt“, sagt er. Eine 1000-KW-Solaranlage sorge für den Strom, Heizung und Warmwasser würden von einer Biogasanlage bezogen, und die Häuser seien aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. „Wir haben Null CO2-Emissionen, sondern eher eine positive Bilanz“, sagt der Unternehmer.

Reges Interesse an den kleinen Holzhäuschen

Seit zwei Wochen ist der Camping-Platz geöffnet. Über mangelndes Interesse können sich Thomsen und seine Mitarbeiter nicht beklagen. Die kämen gut an, erklärt die zuständige Mitarbeiterin Monika Heine. „Wir haben im Moment vier bis acht Buchungen am Tag.“ Tendenz steigend.

Von Corona ausgebremst

Eigentlich hätte Hauke Peter Thomsen auch mit anderen Vorhaben auf seinem Gelände viel weiter sein wollen. Doch Corona bremste auch ihn aus. Sein Unternehmen war gerade dabei, sich mit dem großen Festsaal einen Namen als Party-Location zu machen, als die Pandemie ausbrach und die Abibälle und sämtliche anderen Feiern und Tagungen abgesagt wurden. Thomsen hofft nun, dass möglichst bald wieder mehr Leben auf sein Gelände zurückkehrt und die neuen Unterkunftsmöglichkeiten, die Seminarräume und das geplante gastronomische Angebot Gäste anziehen. Noch seien die Leute verunsichert und zögerten beim Planen von Festen und Zusammenkünften, so Thomsen. Er ist aber zuversichtlich, dass sich die Lage bald bessert: „Das wird schon wieder. Wir haben schon viele Anfragen für Weihnachten.“

 

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