Überflutungsgefahr
Hochwasser steigt - Erste Straßen an der Oder überflutet
Hochwasser steigt - Erste Straßen an der Oder überflutet
Hochwasser steigt - Erste Straßen an der Oder überflutet
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Land unter in Brandenburg? Das Oder-Hochwasser ist in einem Stadtteil von Eisenhüttenstadt an einige Häuser herangekommen. Straßen und Gärten sind überflutet. Das Wasser steigt weiter.
In der brandenburgischen Grenzregion zu Polen wird die Hochwasserlage an der Oder ernster - die Pegelstände steigen weiter und erste Straßen sind überflutet. In Eisenhüttenstadt ist das Wasser an einige Häuser herangekommen, es stand vereinzelt auch in Gärten und Garagen. Im rund 15 Kilometer entfernten Ratzdorf, wo das Erreichen der höchsten Hochwasseralarmstufe am Dienstagabend erwartet wurde, waren weite Teile der Natur bis zum Schutzdeich überflutet. Von größeren Schäden berichteten die Hochwasser-Regionen bislang aber nicht.
Krisenstäbe bereiten sich teils auf die höchste Alarmstufe vor - dies bedeutet aber nicht, dass ein Katastrophenfall ausgerufen wird. Dennoch sind die Einsatzkräfte in erhöhter Alarmbereitschaft. Deichläufer sind im Einsatz, um die Schutzdämme zu kontrollieren. Treibholz schwimmt bereits die Oder abwärts.
In Frankfurt (Oder) gibt es nach Angaben eines Sprechers keine Überschwemmungen in Wohngebieten. Deiche und Schutzwände halten, wie es hieß. Im benachbarten Slubice (Polen) sagte der Vize-Bürgermeister, Tomasz Stefanski, laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung: «Wir können die Einwohner beruhigen. Im Moment sind wir sehr gut auf das Eintreffen der Hochwasserwelle sowohl in der Stadt als auch in den an die Oder angrenzenden Dörfern unserer Gemeinde vorbereitet.»
Höchste Alarmstufe bei Ratzdorf
Der Landkreis Oder-Spree rief am Vormittag die höchste Alarmstufe für einen Deichabschnitt aus - offiziell sollte der Grenzwert dafür erst am Nachmittag erreicht sein. Landrat Frank Steffen (SPD) sagte: «Für uns ist es wichtig, immer vor der Lage zu sein. Deshalb rufen wir die Alarmstufe 4 mit Blick auf die Prognosen jetzt aus.»
Hintergrund ist der steigende Pegelstand, der in Ratzdorf erwartet wurde. Dort ist die Oder stark angeschwollen - Schilder für die Schifffahrt ragen kaum noch aus dem Fluss heraus.
Nach einer Prognose laut Hochwasser-Portal Brandenburg sollte der offizielle Richtwert für die höchste Alarmstufe - nämlich 5,90 Meter - am Abend erreicht sein. Der normale Wasserstand am Pegel Ratzdorf beträgt laut Landesamt für Umwelt um die 2,60 Meter.
Höchststand mit über 6 Metern wahrscheinlich am Mittwoch
Mit dem Pegel-Höchststand von über sechs Metern rechnet der Landkreis in Ratzdorf am Mittwochabend. Die Wassermassen bleiben voraussichtlich einige Tage, wie es hieß. An die Marke von 1997 kommt die Oder laut Prognose nicht heran.
1997 drohte das Örtchen bei einer Hochwasserkatastrophe beinahe unterzugehen. Der Wasserstand damals: um die 6,90 Meter. Das Dorf, das am Zusammenfluss von Oder und Neiße etwa 40 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder) liegt, war damals nicht durch einen Deich geschützt, inzwischen ist der Hochwasserschutz verbessert.
Oder-Hochwasser überflutet in Eisenhüttenstadt erste Straßen
In Eisenhüttenstadt stehen erste Straßen und Gärten unterhalb der Altstadt unter Wasser. Das sagte eine Sprecherin der Stadt (Landkreis Oder Spree). In zwei Straßen im hochwassergefährdeten Bereich in Ufernähe stehe das Wasser inzwischen, dort werde ein Sandsack-Wall verstärkt. «Wir befüllen nach wie vor Sandsäcke», sagte die Sprecherin. Zu sehen ist in dem betroffenen Stadtteil Fürstenberg auch, wie das Wasser den Gehweg und Garagen überflutet hat. Einen Schutzdeich gegen das Hochwasser gibt es dort nicht.
Eisenhüttenstadt stellt sich auf weiter steigende Wasserstände ein. Das Landesamt für Umwelt gab den Stand am Pegel Eisenhüttenstadt am Nachmittag mit um die 5,90 Meter an. Bei einem Richtwert von 6,30 Metern gilt für Eisenhüttenstadt die höchste Alarmstufe 4. Damit ist laut Prognose im Laufe des Mittwochvormittags zu rechnen. Normal ist ein Wasserstand an dem Pegel um 2,70 Meter.
Biber werden geschossen
Am Oderdeich in Brandenburg werden Biber erlegt, damit die Stabilität der Dämme zum Schutz vor Hochwasser nicht gefährdet wird. Der Landkreis Märkisch-Oderland teilte mit, 25 Biber seien in den vergangenen Tagen am Oderdeich geschossen worden. Bislang gemeldete Schadstellen seien aber unproblematisch. Die geschützten Tiere versuchen sich bei Hochwasser auch in Deiche zu retten und können dort tiefe Löcher graben. Deichläufer sollen deshalb auch auf Biber-Schäden achten.
Nach früheren Angaben des brandenburgischen Bauernpräsidenten Henrik Wendorff gilt angesichts der Hochwasserlage eine Sonderregelung zum Abschuss der geschützten Tiere. Der Biber könne eine Gefahr für die Sicherheit der Deiche und damit für den Hochwasserschutz sein.
Alarmstufe 3 im östlichen Rand des Kreises Märkisch-Oderland
Die Kreisverwaltung von Märkisch-Oderland teilte in ihrer aktuellen Lagemeldung mit, seit Dienstagmorgen gelte die Alarmstufe 3 von 4 für zwei Abschnitte im südöstlichen Bereich des Oderbruchs. Es umfasst laut Landkreis eine Länge von etwa 33 Kilometern. Betroffen sind die Kommunen Lebus und Golzow. Das Oderbruch ist eine Landschaft zwischen Bad Freienwalde (Oder) und Lebus direkt an der polnischen Grenze.