Unwetter

Nach Überschwemmungen neuer Regen in Norditalien

Nach Überschwemmungen neuer Regen in Norditalien

Nach Überschwemmungen neuer Regen in Norditalien

dpa
Faenza
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Ein italienisches Feuerwehrauto liegt nach schweren Überschwemmungen in einem Graben. Foto: Oliver Weiken/dpa

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Verheerende Bilanz in den Hochwasser-Gebieten in Norditalien: 14 Todesopfer, mehr als 15.000 Menschen mussten evakuiert werden. Und es wird neuer Regen erwartet.

Die norditalienische Region Emilia-Romagna kommt nach den teils dramatischen Überschwemmungen infolge heftiger Regenfälle noch immer nicht zur Ruhe. Es gibt keine Entwarnung, in einigen Gebieten der Region an der Adriaküste gilt weiterhin die höchste Alarmstufe rot, wie der italienische Zivilschutz am späten Freitagabend mitteilte.

Am Wochenende wird weiter mit Niederschlägen gerechnet. Mindestens 14 Menschen sind durch die Überschwemmungen in dieser Woche ums Leben gekommen und rund 15.000 Menschen mussten evakuiert werden, meldete die Nachrichtenagentur Ansa.

Hubschrauber abgestürzt - Ein Verletzter

Bei den Rettungsarbeiten in der Provinz Ravenna stürzte ein Hubschrauber ab. In dem Luftfahrzeug saßen vier Menschen - einer von ihnen wurde verletzt, die anderen drei blieben unverletzt, wie die italienische Feuerwehr am Samstag mitteilte. Zu dem Absturz in der Gemeinde Lugo sei es gekommen, als die Hubschrauberbesatzung im Einsatz war, um durch Unwetter beschädigte Stromleitungen zu inspizieren, wie die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos meldeten. Die Menschen wurden demnach mit einem Rettungshubschrauber in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht.

In der von den schweren Überschwemmungen betroffenen Provinz Ravenna ist ein Hubschrauber abgestürzt.

Das Hochwasser und die vielen Erdrutsche machen den betroffenen Gebieten weiter stark zu schaffen. In einigen Gegenden zieht sich das Wasser langsam zurück - Hunderte Rettungskräfte und Freiwillige sind nun im Einsatz, um die Straßen vom Schlamm zu befreien. Seit Beginn der heftigen Unwetter rückte die italienische Feuerwehr zu mehr als 3000 Einsätzen aus, an denen rund 1000 Feuerwehrleute beteiligt waren, hieß es am Samstagmorgen. Die meisten Einsätze liefen demnach in den Gegenden rund um Bologna, Ravenna sowie Forlì-Cesena.

Die Sorge ist nun erneut groß vor dem neuen Regen, der am Wochenende erwartet wird. Vor allem in der Provinz rund um die Stadt Ravenna spitzte sich die Lage bereits am Freitag wieder zu. Es traten erneut Flüsse über die Ufer. Vor allem Erdrutsche, von denen die Gebiete nun heimgesucht werden, erweisen sich aktuell als große Gefahr. Mehrere Gemeinden kämpften zudem mit Problemen bei der Lebensmittel- und Trinkwasserversorgung.

Meloni will G7-Gipfel früher verlassen

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat angekündigt, den G7-Gipfel im japanischen Hiroshima früher als ursprünglich geplant zu verlassen. Sie wolle die Entwicklungen in dem betroffenen Gebiet von Italien aus beobachten, sagte Meloni bei einer Pressekonferenz. «Mein Gewissen verlangt von mir, zurückzukehren.»

Sie bedankte sich bei allen Einsatzkräften, freiwilligen Helfern sowie politischen Verantwortlichen, die unter Hochdruck arbeiten. «Ich kann in einer so schwierigen Zeit nicht länger von Italien fernbleiben: Ich muss persönlich arbeiten, um die notwendigen Antworten zu geben.» Sie bedankte sich außerdem für die ihr entgegengebrachte Solidarität während des Gipfels.

Italienischen Medienberichten zufolge will die Rechtspolitikerin bereits im Laufe des Sonntags das betroffene Gebiet besuchen, um sich dort einen eigenen Eindruck zu machen.

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