Deutscher Wetterdienst

Superzellen und Tornados - Extreme Unwetter befürchtet

Superzellen und Tornados - Extreme Unwetter befürchtet

Superzellen und Tornados - Extreme Unwetter befürchtet

dpa
Offenbach
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Grund für die drohenden heftigen Gewitter über Teilen Deutschlands ist eine warme und zunehmend sehr feuchte Luftmasse, die aus dem Westen kommt. (Archivbild) Foto: Alex Forstreuter/dpa

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Deutschland steht ein heftiges Unwetter mit Orkanböen, Starkregen, Hagel und Gewitter bevor. Der Aufenthalt im Freien kann am Freitag lebensgefährlich sein.

Deutschland steht laut Deutschem Wetterdienst (DWD) mit großer Wahrscheinlichkeit am Freitag ein «extremes Unwetter» mit Gewitter, Hagel und Sturm bevor. Nach Einschätzung eines DWD-Meteorologen dürfte vielerorts die höchste Warnstufe (Stufe 4) ausgerufen werden.

«Damit drohen dort, wo der Gewitterkomplex langzieht, massive Schäden», sagte der Wetterforscher am Donnerstag in Offenbach. Wahrscheinlich bilden sich demnach auch sogenannte Superzellen - sich drehende Systeme mit starken Aufwinden, die sich völlig eigenständig und damit schwer vorhersehbar bewegen. Auch für Tornados und heftige Orkanböen gebe es «ideale Bedingungen». Hinzu kämen Hagel und teils extremer Starkregen. Dabei könnten innerhalb weniger Stunden bis zu 80 Liter Regen auf den Quadratmeter fallen.

Mitte Deutschlands besonders betroffen

Von dem Unwetter am Freitag ist laut DWD vor allem die Mitte Deutschlands betroffen. Wo genau sich die Gewitter entladen, kann den Angaben zufolge erst wenige Stunden vorher sicher gesagt werden. «Aufgrund einer immer noch nicht exakt vorherzusagenden Zugbahn des kleinräumigen Gewittertiefs bleibt jedoch eine gewisse Unsicherheit», sagte der Meteorologe. Nur ganz im Norden und Süden des Landes bestehe eine geringere Gewitterneigung.

Bei einer amtlichen Warnung der Stufe 4 kann es der Definition nach für den Menschen lebensgefährlich werden. «Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien. Verhalten Sie sich sehr vorsichtig und informieren Sie sich regelmäßig über die Entwicklung der Wettersituation», riet der DWD. Zudem solle man sich auf «außergewöhnliche Maßnahmen» vorbereiten und auf jeden Fall möglichen Anweisungen der Behörden folgen.

Zum Wochenende beruhigt sich das Wetter dann zunächst wieder. Nur im Norden Deutschlands bleibt es noch wechselhaft. Die Tageshöchsttemperaturen liegen an der Küste bei 16, im Binnenland bei 18 bis 22 Grad. Im Westen, Süden und in der Mitte gibt es am Sonntag viel Sonne. Dort erwärmt sich die Luft auf 22 bis 28 Grad. «Zu Beginn der neuen Woche kündigt sich von Südwesten her die nächste Gewitterlage an», sagte der Meteorologe.

Unwetter: Bäume blockieren Bahnstrecken in NRW

Infolge des Unwetters blockierten umgestürzte Bäume am Niederrhein und im Münsterland Bahnstrecken. Zwischen Düsseldorf und Leverkusen stürzte ein Baum am Donnerstag auf die Nord-Süd-Hauptstrecke. Dort werde hoffentlich ein Teil der Strecke bald wieder freigegeben werden können, sagte ein Bahnsprecher am Nachmittag auf Anfrage. Die Störung der S-Bahn-Linie 6 zwischen Düsseldorf und Köln könne dagegen länger dauern.

«Die Kollegen bemühen sich, die Strecken schnellstmöglich wieder freizubekommen. Mit Beeinträchtigungen im Berufsverkehr muss dennoch gerechnet werden», hieß es. Auch in der Eifel kam es zu Unwetterschäden.

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