Tatablauf, Motiv, Opfer

Tödliche Schüsse in Hamburg: Was wir wissen - und was nicht

Tödliche Schüsse in Hamburg: Was wir wissen - und was nicht

Tödliche Schüsse in Hamburg: Was wir wissen - und was nicht

dpa
Hamburg
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Ermittler stehen am Morgen vor dem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg, in dem mehrere Menschen getötet wurden. Foto: Steven Hutchings/Tnn/dpa

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In einem Gebäude der Zeugen Jehovas werden acht Menschen durch Schüsse getötet und acht verletzt. Unter den Toten ist auch der Täter. Viele Fragen sind aber noch offen. Ein Überblick.

Viele Details zu den tödlichen Schüssen bei der Gemeinde der Zeugen Jehovas in Hamburg sind noch unklar. Vor allem stellt sich die Frage nach dem Motiv für die Tat.

Was wir wissen

  • Der Tatablauf: Am Donnerstag um kurz vor 21.00 Uhr fallen in einem Gebäude der Zeugen Jehovas mehrere Schüsse. Die Polizei wird darüber gegen 21.15 Uhr durch zahlreiche Anrufe informiert. Einsatzkräfte der Polizei sind schnell am Tatort und hören in einem oberen Geschoss des Gebäudes noch einen Schuss, finden dort auch eine tödlich verletzte Person.
  • Tote und Verletzte: Bei den Schüssen gab es acht Tote und acht Verletzte. Das teilte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) am Freitag in Hamburg auf einer Pressekonferenz mit. Zu den Toten zählt die Polizei auch den Täter sowie ein ungeborenes Kind.
  • Der Täter: Die Polizei ging in der Nacht zu Freitag von einem Einzeltäter aus. Es gab demzufolge auch keine Hinweise auf einen flüchtigen Täter. Nach dpa-Informationen stammt der mutmaßliche Todesschütze aus Bayern. Der Mann wuchs demnach im Regierungsbezirk Schwaben auf und ist seit dem Jahr 2015 in Hamburg gemeldet. Den Informationen zufolge beantragte er dort im vergangenen Jahr eine Waffenbesitzkarte. Mehrere Medien hatten über die Herkunft des Täters berichtet. Er ist den Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen nicht als Extremist bekannt gewesen. Dass sein Name dennoch in den Datenbanken der Sicherheitsbehörden auftauchte, hat dem Vernehmen nach keinen kriminellen Hintergrund, sondern liegt an seiner Beantragung einer waffenrechtlichen Erlaubnis.
  • Das Motiv: Die Hamburger Polizei stuft die Schüsse während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas laut Informationen aus Sicherheitskreisen als Amoktat ein.

Was wir nicht wissen

  • Der Tatablauf: Die detaillierte zeitliche Abfolge der Schüsse ist noch unklar. Einer Anwohnerin zufolge sollen vier Mal mehrere Schüsse abgegeben worden sein. In dem Video eines Anwohners ist zudem zu sehen, dass eine schwarz gekleidete Person durch eine kaputte Scheibe mehrfach von außen in das Gebäude schießt und schließlich in das Haus einsteigt und darin weiterschießt. Die Polizei hat sich zum Tatablauf zunächst noch nicht geäußert.
  • Die Opfer: Polizei und Innenbehörde haben bislang keine näheren Angaben zu den Opfern gemacht. Unklar ist auch, wie viele Menschen bei der Abendveranstaltung im Haus der Zeugen Jehovas anwesend waren.
  • Der Täter: Informationen zum mutmaßlichen Täter haben Polizei und Innenbehörde zunächst nicht bekannt gegeben. Laut «Spiegel» soll es sich um ein ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas handeln. Eine Anwohnerin sprach von einem dunkel gekleideten Mann, der hektisch durch das Treppenhaus des Gebäudes lief. Zum Alter konnte sie nichts sagen.
  • Das Motiv: Warum der Täter geschossen hat, ist zunächst völlig unklar.
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