Katholische Kirche

Ansa: Gesundheitszustand von Benedikt unverändert und stabil

Ansa: Gesundheitszustand von Benedikt unverändert und stabil

Ansa: Gesundheitszustand von Benedikt unverändert und stabil

dpa
Rom (dpa) -
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Papst Franziskus (l) und der emeritierte Papst Benedikt XVI. unterhalten sich im Dezember 2018 im Kloster «Mater Ecclesiae». Foto: Vatican Media/dpa/Archiv

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Am Mittwoch hatte Papst Franziskus mit seiner Äußerung über den Gesundheitszustand des emeritierten Papstes Benedikt XVI. für Aufsehen gesorgt. Geistliche aus der ganzen Welt beten für Benedikt.

Der Zustand des emeritierten Papstes Benedikt XVI. hat sich nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa über Nacht nicht verändert. Dem 95-Jährige gehe es gesundheitlich zwar schlecht, die Situation sei aber stabil, meldete die Agentur unter Verweis auf namentlich nicht genannte Personen, die in Kontakt stünden mit dem früheren Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten. Dort lebt Benedikt seit seinem Rücktritt 2013 relativ abgeschieden und wird inzwischen auch permanent von Ärzten überwacht und betreut.

Eine offizielle Mitteilung aus dem Vatikan gab es am Donnerstag zunächst nicht. Am Mittwoch hatte der amtierende Papst Franziskus für Aufsehen gesorgt, als er verkündete, dass sein Vorgänger «sehr krank» sei und die Gläubigen für den Deutschen beten sollten. Dies hatte bei vielen den Eindruck erweckt, der Bayer könnte im Sterben liegen.

Der Heilige Stuhl teilte daraufhin mit, dass sich die Gesundheit des Papa Emeritus in diesen Tagen verschlechtert habe, dass die Lage aber unter Kontrolle sei.

Viele Katholiken weltweit folgten dem Aufruf von Franziskus, für Benedikt zu beten. Die US-Bischofskonferenz etwa veröffentlichte ein Gebet für den 95 Jahre alten Benedikt bei Instagram; auch der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz äußerte sich in den sozialen Medien.

Gebete in Deutschland

In Deutschland schloss sich Kölns Erzbischof Rainer Maria Woelki - den Benedikt 2012 zum Kardinal gemacht hatte - dem Aufruf zum Gebet ebenso an wie andere Geistliche. Darunter waren etwa Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Limburg, der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx sowie Bischof Rudolf Voderholzer aus Regensburg.

In Regensburg hatte Joseph Ratzinger - wie Benedikt mit bürgerlichem Namen hieß - an der Universität gelehrt; sein Bruder Georg starb dort im Juli 2020. In Benedikts oberbayerischem Geburtsort Marktl am Inn entzündete Franz Haringer, der Theologische Leiter des Geburtshauses von Ratzinger, eine Kerze für den erkrankten Papa Emeritus.

Zurückgezogenes Leben in den Vatikanischen Gärten

Kurz vor dem Tod des Bruders war Benedikt zuletzt in Deutschland; danach zog er sich endgültig in das Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten zurück. Dort machte sich das Alter immer mehr bemerkbar. Benedikt wurde körperlich schwächer und hatte immer größere Schwierigkeiten etwa beim Sprechen.

Nach Angaben des Heiligen Stuhls verschlechterte sich Benedikts altersbedingter Zustand zuletzt; die Nachrichtenagentur Ansa berichtete von Atemproblemen bei dem 95-Jährigen seit einigen Tagen. Aus dem Vatikan aber hieß es, die Lage sei «unter Kontrolle» und Benedikt werde von Ärzten permanent überwacht. In ein Krankenhaus aber wolle er dem Vernehmen nach nicht gebracht werden.

Weltweite Anteilnahme

In vielen Teilen der Welt gedachten die Menschen und allen voran die geistlichen Oberen des früheren Papstes: vom Erzbischof von Sao Paulo über die Kardinäle von Washington und Boston bis zur Erzdiözese in Rom, der Benedikt während seiner Zeit als Papst vorgestanden hatte.

Von 2005 bis 2013 war Benedikt Papst, ehe er sich für einen Rückzug vom Pontifikalamt entschied. Zuvor war der als brillanter Theologe bekannte Deutsche mehr als zwei Jahrzehnte lang Präfekt der Glaubenskongregation und damit oberster Glaubenshüter der Katholiken. Viele Kritiker werfen ihm vor, die Kirche durch eine konservative Haltung nicht ausreichend geöffnet zu haben. Außerdem sorgten die Enthüllungen um Missbrauchsskandale - etwa während der Zeit als Erzbischof in München und Freising - für einen Schatten über seiner Vita.

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