Konflikte in aller Welt

Friedensnobelpreisträger wird verkündet

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Friedensnobelpreisträger wird verkündet

dpa
Oslo
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Wer erhält in diesem Jahr den Friedensnobelpreis? Foto: Fernando Vergara/AP/dpa

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Schaut man sich in der Welt um, dann scheint es im Moment mehr Konflikt als Frieden zu geben. Inwieweit wird sich das diesmal auf den Friedensnobelpreis niederschlagen?

Nach der Auszeichnung der inhaftierten Iranerin Narges Mohammadi im Vorjahr wird heute verkündet, wer als Nächstes mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird. Das norwegische Nobelkomitee wird um 11.00 Uhr in Oslo bekanntgeben, wem es die prestigeträchtige Auszeichnung in diesem Jahr zuspricht.

Nominiert wurden diesmal insgesamt 286 Kandidatinnen und Kandidaten, unter ihnen 197 Persönlichkeiten und 89 Organisationen. Verglichen mit den Vorjahren ist das Kandidatenfeld damit deutlich geschrumpft. Wer unter den Nominierten ist, wird von den Nobel-Institutionen traditionell 50 Jahre lang geheim gehalten. Das führt in jedem Jahr zu Spekulationen, wen das Nobelkomitee am Ende auswählen wird.

In Zeiten von Nahostkonflikt, Ukraine-Krieg und Dutzenden weiteren Konflikten in der Welt hat sich diesmal vorab kein klarer Favorit herauskristallisiert. Bei einem Wettbüro lagen zuletzt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der chinesisch-uigurische Regierungskritiker Ilham Tohti und die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja ganz vorne. Dahinter folgen die Staaten Irland, Norwegen und Spanien für ihre koordinierte Anerkennung eines Staates Palästina. Diesen Schritt unternahmen die Länder jedoch erst im Frühsommer, während die Nominierungsfrist für den Nobelpreis bereits am 31. Januar abgelaufen war. 

Internationale Organisationen unter Favoriten 

Der Direktor des Osloer Friedensforschungsinstituts Prio, Henrik Urdal, hat vor allem internationale Institutionen auf seiner Favoritenliste stehen, etwa das Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (BDIMR) der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und den Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag.

Beim Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri kann sich der dortige Direktor Dan Smith vorstellen, dass das Komitee mit Blick auf die momentan sehr angespannte Weltlage auf die Vergabe des diesjährigen Preises verzichten könnte. Das gab es in der Geschichte des Friedensnobelpreises bereits 19 Mal, zuletzt allerdings vor mehr als 50 Jahren.

Im vergangenen Jahr war die Auszeichnung an die Frauenrechtsaktivistin Mohammadi gegangen, die in ihrer iranischen Heimat seit längerem im Gefängnis sitzt. Sie wurde damit «für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle» geehrt.

30 Jahre nach Nobelpreis für führende Palästinenser und Israelis

Seit der ersten Preisvergabe 1901 sind bislang 111 Einzelpersonen und 27 unterschiedliche Organisationen mit dem Friedensnobelpreis geehrt worden, das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR dabei gleich zweimal und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sogar dreimal. 

Im Regelfall bekommt den Friedenspreis eine Persönlichkeit oder eine Organisation alleine zugesprochen, manchmal teilen ihn sich aber auch zwei Preisträger. Erst dreimal wurde die Auszeichnung unter drei Auserwählten aufgeteilt, unter anderem bei der Auszeichnung des damaligen Palästinenserführers Jassir Arafat und der damaligen israelischen Spitzenpolitiker Schimon Peres und Izchak Rabin vor 30 Jahren für ihre Bemühungen um eine Lösung des - derzeit wieder eskalierten - Nahostkonflikts.

In dieser Woche sind bereits die diesjährigen Nobelpreisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden. Am Montag folgt zum Abschluss noch die Auszeichnung in Wirtschaftswissenschaften. All diese Nobelpreise werden traditionell in Stockholm vergeben, der Friedensnobelpreis als einziger in Oslo. 

Feierlich überreicht werden die Auszeichnungen am 10. Dezember, dem Todestag des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896). Dotiert sind sie mit einem Preisgeld in Höhe von elf Millionen schwedischen Kronen (knapp 970.000 Euro) pro Kategorie.

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