Russische Invasion

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

dpa
Kiew
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Ukrainische Marinesoldaten gehen durch Gelände an der Frontlinie in Cherson. Foto: Alex Babenko/AP/dpa

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Im Süden und Osten der Ukraine kämpfen Ukrainer und russische Invasoren weiter erbittert gegeneinander. Selenskyj fordert ein stetes Vorrücken an der Front. Die News im Überblick.

Die heftigen Kämpfen zwischen der Ukraine und den russischen Invasoren dauern im Süden und Osten des Landes an. Mehr als 60 feindliche Angriffe seien im Laufe des Tages unter anderem in den Frontabschnitten Kupjansk und Lyman im Osten sowie Awdijiwka und Marjinka nahe Donezk sowie in der Stadt Saporischschja im Südosten abgewehrt worden, berichtete der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf Facebook. An der Front hätten 82 Kampfhandlungen stattgefunden, hieß es weiter. «Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig.» Die Front ist rund 1000 Kilometer lang.

Russland berichtete, die Ukraine habe in der international nicht anerkannten «Donezker Volksrepublik» in den vergangenen 24 Stunden 24 Mal bewohnte Gebiete beschossen. In dem Ort Makijiwka (russisch: Makejewka) sei ein Einwohner verletzt worden, meldete die russische Staatsagentur Itartass. Weder die russischen noch die ukrainischen Angaben ließen sich zunächst unabhängig überprüfen.

Donezk ist die größte Stadt in der gleichnamigen Region, die von aus Moskau unterstützten Separatisten zur unabhängigen Volksrepublik erklärt wurde; von Moskau wurde das Gebiet völkerrechtswidrig annektiert.

Luftalarm in Kiew

Der ukrainische Generalstab teilte weiter mit, offensive Aktionen würden in Richtung Bachmut ausgeführt, wie die Nachrichtenagentur Ukrinform berichtete. Die ukrainische Armee füge den russischen Truppen Verluste an Personal und Ausrüstung zu, hieß es weiter, ohne dass Zahlen genannt wurden. Infolge der russischen Angriffe seien Zivilisten getötet und verletzt sowie Häuser und andere zivile Infrastruktur zerstört worden. Die Raketeneinheiten der ukrainischen Streitkräfte hätten vier feindliche Artilleriesysteme zerstört. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

In der Nacht zu Montag wurde zudem in der ukrainischen Hauptstadt Kiew für rund zwei Stunden wegen der Gefahr russischer Drohnenangriffe Luftalarm ausgelöst. Am Samstag und Sonntag hätten die russischen Streitkräfte zwei Drohnen aus nördlicher Richtung gestartet. Die ukrainische Luftwaffe sei nicht in der Lage gewesen, sie abzuschießen, zitierte die «Ukrainska Prawda» Jurij Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe.

Russland überzieht die Ukraine seit Beginn seines Angriffskrieges am 24. Februar 2022 immer wieder mit Raketen- und Drohnenattacken sowie massivem Artilleriefeuer. Das angegriffene Land wehrt sich mit westlicher Militärhilfe gegen die beispiellose Invasion, bei der immer wieder auch zivile Infrastruktur getroffen wird.

Ukraine meldet abgewehrten Drohnenangriff auf Odessa

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Montag einen größeren russischen Drohnenangriff auf die Schwarzmeerregion Odessa abgewehrt. Die Luftverteidigung des südukrainischen Gebiets habe neun unbemannte Flugobjekte abgeschossen, teilte Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram mit.

Auf dem Hafengelände hätten herabfallende Trümmerteile das Dach eines Gebäudes beschädigt und ein Feuer ausgelöst, das mittlerweile aber wieder gelöscht sei, schrieb Kiper. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt. Landesweit seien insgesamt 14 Drohnen und eine Rakete abgewehrt worden, hieß es zudem vom ukrainischen Militär.

Selenskyj: «Jeden Tag vorwärts»

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache, die Ukraine brauche täglich Ergebnisse - daher sei ein stetes Vorrücken an der Front wichtig. «Ob nur um einen Kilometer, ob um 500 Meter, aber jeden Tag vorwärts, um die ukrainischen Positionen zu verbessern, um Druck auf die Besatzer auszuüben», sagte Selenskyj. Die Kämpfe um Awdijiwka und Marjinka nahe der ostukrainischen Großstadt Donezk seien demnach aktuell besonders hart.

Das wird am Montag wichtig

Die Außenminister der 27 EU-Staaten wollen an diesem Montag in Luxemburg über die Nahost-Krise und die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland beraten. Mit Blick auf die Ukraine muss in den kommenden Monaten geklärt werden, wie sich die EU an geplanten Sicherheitszusagen des Westens beteiligen sollte.

Zudem reist der russische Außenminister Sergej Lawrow in den Iran. An dem Treffen Lawrows mit seinem iranischem Amtskollegen Hussein Amirabdollahian in Teheran sollen auch die Außenminister der Türkei, Georgiens, Armeniens und Aserbaidschans teilnehmen.

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