Mutante

Neue Corona-Variante in Afrika entdeckt

Neue Corona-Variante in Afrika entdeckt

Neue Corona-Variante in Afrika entdeckt

dpa
Johannesburg
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Eine Zelle (grün) ist mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2, violett) infiziert. Foto: Niaid/Europa Press/dpa

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Eine neue Corona-Mutante überrascht Afrika bei der Vorbereitung auf die dritte Welle. Die Variante wurde bei Reisenden aus Tansania entdeckt - einem Land, das lange die Pandemie nicht wahrhaben wollte.

In Afrika beunruhigt eine neue Corona-Variante die Experten. Sie ist der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC zufolge in Angola bei Reisenden aus Tansania entdeckt worden.

«Das ist sicherlich eine Variante, die Anlass zur Sorge gibt», sagte der Leiter der Africa CDC, John Nkengasong, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Die neue Variante weise bis zu 40 Mutationen auf. Viele davon seien an Stellen des Virus, die für die Immunantwort des Menschen relevant sind, sagte Nkengasong. Noch sei allerdings nicht klar, welche Auswirkungen diese Mutationen tatsächlich haben.

Dass Viren wie Sars-CoV-2 sich verändern, ist normal. Problematisch wird es, wenn sich durch die Mutationen die Eigenschaften des Virus verändern, der Erreger also leichter verbreitet wird, der Krankheitsverlauf schwerer wird oder Impfstoffe nicht mehr wirken. Die neue Variante wird nun in einem Labor in Südafrika untersucht.

Das ostafrikanische Tansania hat seit Mitte vergangenen Jahres keine Daten über Covid mehr herausgegeben. Auch aktuell gebe es keine Informationen zur genauen Anzahl der Fälle dort, erklärt die CDC. Der vor kurzem verstorbene tansanische Präsident John Magufuli hatte vergleichsweise lockere Corona-Einschränkungen erst spät eingeführt.

«Wir wissen leider nicht, wie diese Variante auf Impfstoffe reagiert», erklärte Nkengasong. Es gebe nun ein Überwachungssystem in Tansanias Nachbarländern, während die Mutante in Südafrika untersucht werde. Auf dem Kontinent wurden in 18 Ländern laut CDC mittlerweile die hoch ansteckende, zuerst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 nachgewiesen, in 18 weiteren die «südafrikanische» Variante B.1.3.5.1. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt mehr als 40 Millionen Tests in Afrika. «Der Kontinent bewegt sich langsam in Richtung auf eine dritte Welle zu, was zu erwarten stand», sagte Nkengasong. Während vor allem das westliche und südliche Afrika noch rückläufige Zahlen bei den Neuinfektionen registriere, stiegen sie nun vor allem in Zentral-, Ost- und Nordafrika an.

Nkengasong begrüßte, dass Afrika seine Impfstoffe künftig auch selbst produziere. Grundlage dafür ist ein Abkommen der Afrikanischen Union mit dem US-Pharmakonzern Johnson & Johnson für insgesamt 400 Millionen Dosen. Ein Großteil davon soll in Südafrika produziert werden. Das Abkommen sieht zunächst die Anschaffung von 220 Millionen Dosen mit der Option auf 180 Millionen weitere vor.

Der CDC-Direktor warnte jedoch vor Beeinträchtigungen durch Lieferbeschränkungen aus Indien, die auch die UN-Initiative Covax für eine schnelle Impfstoffbelieferung ärmerer Länder ausbremse. «Jegliche Verzögerung wird Afrika daran hindern, seine Ziele schnell zu erreichen», sagte er. Covax werde sich aber nach anderen Beschaffungsquellen umschauen. Bisher haben die afrikanischen Staaten knapp 30 Millionen Dosen Impfstoff beschafft, von denen etwa ein Drittel verimpft wurde. 28 Staaten hätten sie über die Covax-Initiative erhalten, 20 Staaten auch über bilaterale Abkommen.

Seit Beginn der Pandemie wurden der Africa CDC zufolge rund 4,2 Millionen Corona-Infektionen auf dem afrikanischen Kontinent verzeichnet, das entspricht 3,3 Prozent der weltweit entdeckten Ansteckungen. Rund 89 Prozent von ihnen sind wieder genesen. Von den registrierten Todesfällen stellt der gesamte Kontinent mit 112 000 Fällen global betrachtet gerade mal 4 Prozent. Die meisten Fälle hat Südafrika mit mehr als 1,5 Millionen Infektionen - 37 Prozent aller in Afrika registrierten Infektionen. Dahinter folgen Marokko (12 Prozent), Tunesien (6), Ägypten (5) und Äthiopien (5). Nach Expertenansicht gibt es auf dem Kontinent mit 1,3 Milliarden Menschen aber eine hohe Dunkelziffer.

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