Krieg gegen die Ukraine

Neue russische Angriffe auf Ukraine: Mindestens vier Tote

Neue russische Angriffe auf Ukraine: Mindestens vier Tote

Neue russische Angriffe auf Ukraine: Mindestens vier Tote

dpa
Kiew
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Die Industriestadt Krywyj Rih im Süden der Ukraine ist immer wieder Ziel russischer Luftangriffe. (Archivbild) Foto: Alex Babenko/AP/dpa

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Über der Ukraine ist der größte Bomben- und Raketenhagel in zweieinhalb Jahren Krieg niedergegangen. Eine Nacht später greift die russische Armee wieder an.

Russland hat die Ukraine die zweite Nacht in Folge mit schweren Luftangriffen verschiedener Waffentypen überzogen. Dabei wurden nach ersten Überblicken der ukrainischen Behörden mindestens vier Menschen getötet - zwei Menschen durch einen Raketentreffer auf ein Hotel in Krywyj Rih und zwei weitere durch Drohnenangriffe auf Saporischschja. 

«Wir werden unzweifelhaft Russland auf diese und alle anderen Attacken antworten», schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im sozialen Netzwerk X. «Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürfen nicht ungestraft bleiben.»

Wegen des nächtlichen Luftalarms flüchteten sich nach Medienberichten 52.000 Menschen in Kiew in U-Bahnhöfe, die als Bunker dienen. Herabstürzende Trümmer lösten am östlichen Stadtrand der Millionenstadt Grasbrände aus. Alle Flugobjekte mit Ziel Kiew seien abgeschossen worden, teilte die Militärverwaltung des Kiewer Umlands mit. Treffer und Schäden gab es nach regionalen Behördenangaben auch in den Gebieten Sumy, Charkiw, Donezk, Cherson und Chmelnyzkyj.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe konnten 5 russische Marschflugkörper und 60 von 81 eingesetzten Drohnen abgefangen werden. Zehn Drohnen flogen um 9.00 Uhr Ortszeit (8.00 Uhr MESZ) immer noch im ukrainischen Luftraum. Andere Drohnen seien abgestürzt. 

Keine Mittel gegen Raketen Kinschal

Drei Hyperschallraketen Kinschal (Dolch) und zwei Raketen des Typs Iskander konnten nicht abgeschossen werden, wie Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk auf Telegram mitteilte. Die Zahlen des ukrainischen Militärs sind nicht bis ins Detail überprüfbar, vermitteln aber einen weitgehend genauen Überblick über das Ausmaß eines Angriffs.

Die Attacke richtete sich nach Einschätzung von Beobachtern erneut vor allem gegen das Energiesystem der Ukraine. Über Treffer auf militärische Ziele informiert die Ukraine nicht. Nach unbestätigten Berichten könnte die Luftwaffenbasis Starokostjantyniw im westlichen Gebiet Chmelnyzkyj ein Ziel gewesen sein. Am Montag hatte Russland einen Angriff mit 127 Raketen und Marschflugkörper sowie mehr als 100 Kampfdrohnen gegen die Ukraine geflogen. Das war die höchste vom ukrainischen Militär gemeldete Zahl in zweieinhalb Jahren Krieg.

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