Covid-19
Österreich vor Lockdown für Ungeimpfte
Österreich vor Lockdown für Ungeimpfte
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Keine Zeit verlieren - das ist das Motto beim Kampf gegen die vierte Corona-Welle in Österreich. Der Lockdown für Ungeimpfte soll bald starten.
In Österreich soll im Kampf gegen die Corona-Pandemie in wenigen Tagen ein Lockdown für Ungeimpfte starten. Wie Kanzler Alexander Schallenberg in Innsbruck ankündigte, sollen die entsprechenden Entscheidungen am Sonntag gefällt werden.
Angesichts der steil ansteigenden Infektionszahlen sei es nicht mehr vernünftig, noch abzuwarten. «Wir müssen die Schrauben nochmal enger ziehen», sagte Schallenberg. Es sei den Corona-Geimpften nicht zuzumuten, in einen weiteren Lockdown für alle zu gehen, begründete der konservative Politiker die weitere Einschränkung für Nicht-Immunisierte. Ab wann genau und wie lange der Lockdown gelten soll, wurde nicht gesagt. Deutschland stuft Österreich ab Sonntag als Hochrisikogebiet ein - vor allem die Tourismusbranche fürchtet nun schwerwiegende Folgen.
Erst am Montag hatte die österreichische Regierung eine 2G-Regel für Lokale, Tourismus, Veranstaltungen und Sport eingeführt: Nur noch Geimpfte und von Covid-19 Genesene haben Zutritt. Außerdem ist seit Anfang November eine 3G-Regel am Arbeitsplatz in Kraft, wonach Ungeimpfte regelmäßig negative Tests vorweisen müssen.
Die beiden an Deutschland angrenzenden Bundesländer Oberösterreich und Salzburg führen den Lockdown für Ungeimpfte wegen der bei ihnen besonders dramatischen Corona-Lage schon ab Montag ein. Ohne erste Impfung dürfen die Menschen dann nur noch ihr Zuhause verlassen, um tägliche Bedürfnisse zu decken, zur Arbeit zu gehen oder andere dringende Wege zu erledigen. Außerdem werden viele Veranstaltungen verboten. Ein Lockdown für alle würde alle Bemühungen zur Erhöhung der Impfquote, die derzeit österreichweit bei 65 Prozent liegt, konterkarieren, sagte der Landeschef von Salzburg, Wilfried Haslauer.
Schon die bisherigen Verschärfungen haben zu einem starken Anstieg der Zahl der Erst- und Auffrischungsimpfungen geführt. Nach Angaben von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) wurden am Donnerstag 78.000 Injektionen verabreicht - der höchste Tageswert seit vier Monaten. Zum Schutz der besonders verwundbaren Menschen in Kliniken und Pflegeeinrichtungen werde Österreich eine Impfpflicht für Gesundheitsberufe einführen, kündigte der Minister weiter an.
Unterdessen steigen die Ansteckungszahlen in Österreich weiter stark an. Am Freitag meldeten die Behörden knapp 11 800 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das entspricht unter Berücksichtigung der Bevölkerungszahl rund 100.000 Fällen in Deutschland.