Diplomatie

Tusk: Indien könnte im Ukraine-Krieg vermitteln

Tusk: Indien könnte im Ukraine-Krieg vermitteln

Tusk: Indien könnte im Ukraine-Krieg vermitteln

dpa
Warschau
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Um den Donbass toben weiter schwere Kämpfe. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa

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Auf dem Weg in die Ukraine besucht Indiens Regierungschef Narendra Modi Polen. Dort findet er Zustimmung für seinen Vorschlag, sich in dem Konflikt zwischen Moskau und Kiew für Frieden einzusetzen.

Polens Regierungschef Donald Tusk sieht eine mögliche Vermittlerrolle seines indischen Amtskollegen Narendra Modi im Ukraine-Krieg positiv. «Ich freue mich sehr, dass der Premierminister seine Bereitschaft bekräftigt hat, sich persönlich für eine friedliche, gerechte und rasche Beendigung des Krieges einzusetzen», sagte Tusk in Warschau nach Gesprächen mit Modi. Das Vermittlungsangebot Modis sei besonders wichtig, weil dieser von Polen aus nach Kiew weiterreisen werde. Modi wird dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen.

Indien verhält sich neutral zum russischen Angriffskrieg, trägt westliche Sanktionen gegen Moskau nicht mit und wirbt immer wieder für eine Konfliktlösung durch Dialog. «Indien ist fest davon überzeugt, dass kein Problem auf dem Schlachtfeld gelöst werden kann. Der Verlust unschuldiger Menschen auf Schlachtfeldern ist die größte Herausforderung für die Menschheit», sagte Modi. 

Erst im Juli hatte Modi Moskau besucht. Bilder des Treffens, bei dem sich Modi und der russische Präsident Wladimir Putin umarmten, gingen viral. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte damals den Besuch.

Am Nachmittag soll der 73-Jährige noch mit Polens Präsidenten Andrzej Duda zusammentreffen. Es ist das erste Mal seit 1979, dass ein indischer Regierungschef Polen besucht.

Polen zählt zu den wichtigsten militärischen Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine. Das EU- und Nato-Land spielt auch eine wichtige Rolle als logistische Drehscheibe für die Hilfe des Westens für Kiew. Von Russland wird Polen deshalb als Feind betrachtet.

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