Konflikte
Waffenruhe im Sudan: Verhandlungen in Saudi-Arabien
Waffenruhe im Sudan: Verhandlungen in Saudi-Arabien
Waffenruhe im Sudan: Verhandlungen in Saudi-Arabien
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Mehrfach wurden Waffenruhen im Sudan schon gebrochen. Heute kommen die Konfliktparteien erstmals seit Beginn der Kämpfe zu Gesprächen zusammen. Die USA entsenden einen hochrangigen Vertreter.
Drei Wochen nach Ausbruch der Kämpfe im Sudan verhandeln die Konfliktparteien heute in Saudi-Arabien über eine Waffenruhe. In einer gemeinsamen Erklärung begrüßten die USA und Saudi-Arabien die Aufnahme der ersten Gespräche zwischen Vertretern beider Seiten. Auch der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Jake Sullivan, wird am Wochenende in Saudi-Arabien erwartet.
Dennoch kam es am Samstag erneut zu Gefechten zwischen der Armee und den rivalisierenden Rappid Support Forces (RSF). Übereinstimmenden Medien- und Augenzeugenberichten zufolge sollen heftige Explosionen im Zentrum der sudanesischen Hauptstadt Khartum zu hören gewesen sein. Auch in der an Khartum angrenzenden Stadt Omdurman sind demnach Schüsse gefallen.
Seit Beginn der Kämpfe wurden bereits wiederholt Waffenruhen ausgehandelt, die jedoch immer wieder gebrochen wurden. Bei den Kämpfen kamen nach offiziellen Angaben mehr als 500 Menschen ums Leben. Wegen der unübersichtlichen Lage gehen Experten aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegen dürfte.
Die Vertreter der verfeindeten Seiten sollten die Interessen ihres Volks berücksichtigen, «um einen Waffenstillstand und ein Ende des Konflikts herbeizuführen», hieß es in der Erklärung der USA und Saudi-Arabiens.
Es geht auch um humanitäre Hilfe
Dem sudanesischen Volk müsse durch einen Waffenstillstand Leid erspart werden. Zudem müsse die Verfügbarkeit humanitärer Hilfe für die betroffenen Gebiete gewährleistet werden. Die Gespräche würden unter anderem auch von den Vereinigten Arabischen Emiraten, Großbritannien, der Liga der Arabischen Staaten und der Afrikanischen Union unterstützt.
In dem Land am Horn Afrikas trägt De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan mithilfe der Streitkräfte einen Machtkampf gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo aus, der die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) anführt. Die beiden Generäle hatten einst durch gemeinsame Militärcoups die Führung im Sudan übernommen. Es kam aber zu einem Zerwürfnis über die Machtverteilung, das am 15. April in offene Kämpfe mündete und das Land mit seinen rund 46 Millionen Einwohnern in eine Krise stürzte.
Am kommenden Donnerstag berät der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen über die Lage im Sudan. Die Sondersitzung wurde auf Wunsch von Deutschland, Großbritannien, Norwegen und den Vereinigten Staaten in Genf einberufen, wie Sprecher des Gremiums am Freitagabend mitteilten. Offizielles Thema der Sitzung ist «die Auswirkung des Konfliktes im Sudan auf die Menschenrechte».