Frisch gestrichen und geputzt liegt die „Wappen von Schleswig“ am Gottorfer Damm. Die Crew um Sonja und Stefan Nelius hat in den vergangenen Wochen alles gegeben, um ihren historischen Ausflugsdampfer startklar für die Saison zu machen, die in normalen Zeiten zu Ostern beginnen würde. Aber wie im vergangenen Jahr machen die Corona-Beschränkungen jegliche Planung zunichte, und es bleibt weiter unklar, wann es überhaupt wieder losgehen darf mit der Schleischifffahrt.

Stefan Nelius geht derzeit vom 17. April aus, aber ob und unter welchen Bedingungen sein Dampfer wieder fahren darf, ist noch ungewiss und wird auch sehr kurzfristig entschieden. „Konkret ist gar nichts momentan“, sagt Nelius. „Aber wir sind bereit und hoffen nur, dass es möglichst bald losgeht.“ Wie viele Gäste sie dann an Bord nehmen und ob sie die lange dreistündige Tour oder nur zwei Stunden anbieten werden, wird sich zeigen.

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Trotz aller Ungewissheit bleibt das Ehepaar Nelius optimistisch und ist dankbar für seine treuen Mitarbeiter, die sich vom Kapitän bis zur Reinigungskraft bei den Vorbereitungen ordentlich ins Zeug legten. „Wir haben hier noch alle gute Laune und ziehen an einem Strang“, freut sich Stefan Nelius. Auch die Servicekräfte, die zumeist studieren und sogar aus Flensburg und Kiel anreisen, stünden in den Startlöchern und freuten sich darauf, endlich wieder auf der „Wappen von Schleswig“ arbeiten zu können. „Das Schiff ist schon eine Herzensangelegenheit für uns alle“, erklärt Sonja Nelius.

67 Prozent weniger Umsatz im Jahr 2020

Schon die vergangene Saison war durch die Auswirkungen der Pandemie-Maßnahmen eine große Herausforderung für den Familienbetrieb. 67 Prozent weniger Umsatz musste Stefan Nelius 2020 in Kauf nehmen, da er nur noch ein Drittel der Fahrgäste mitnehmen durfte und auch fast alle Gesellschaftsfahrten ausfielen. Dabei liefen die Kosten natürlich weiter: „Sie ist ja schon eine alte Lady, wir hatten im letzten Jahr allein 9.000 Euro für die Werft zu zahlen“, erklärt Stefan Nelius.

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„Wir wollen aber auch nicht jammern“, betont seine Frau Sonja Nelius. „Denn die Fahrten im letzten Jahr, waren sehr gut gebucht. Wir haben auch draußen an allen Plätzen bedient, die Gäste waren weniger, aber dafür sehr zufrieden.“

Das Ehepaar Nelius betreibt die „Wappen von Schleswig“ in der dritten Generation, Stefan Nelius war selbst als kleiner Junge schon mit seinem Großvater auf der Schlei unterwegs. Die beiden hoffen, dass die Stammkunden ihnen weiter erhalten bleiben und denken auch über neue Konzepte nach, etwa Ausflüge für geimpfte Senioren aus Pflegeheimen anzubieten. „Die Saison ist kurz und sollte jetzt auch bald mal losgehen“, sagt Sonja Nelius.