ONLINE-PETITION

SV Hörnerkirchen will Abschiebung eines Spielers verhindern

SV Hörnerkirchen will Abschiebung eines Spielers verhindern

SV Hörnerkirchen will Abschiebung eines Spielers verhindern

Johannes Speckner/shz.de
Brande-Hörnerkirchen
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Das grüne Trikot des SV Hörnerkirchen würde Amirhossein Niyazibanafshehvaragh gerne auch in der kommenden Saison tragen. Foto: Johannes Speckner

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2016 war SVH-Stürmer Amirhossein Niyazibanafshehvaragh aus dem Iran geflüchtet. Sein Team sammelt nun Stimmen für eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung und ist voll des Lobes.

Mit 21 Buchstaben hat er mindestens einen der längsten, vielleicht sogar den längsten Nachnamen aller im Kreis Pinneberg aktiven Fußballspieler. Die Rede ist von Amirhossein Niyazibanafshehvaragh (25). Immerhin drei Jahre lang ist der Stürmer nun schon für die Kicker des SV Hörnerkirchen aktiv – doch jetzt droht dem Iraner, der 2016 aus seiner Heimatstadt Teheran nach Deutschland geflüchtet war, die Abschiebung. 

Deshalb rief Niyazibanafshehvaraghs Mitspieler Jan Ring (26) spontan eine Online-Petition ins Leben, in der er um Stimmen für eine Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung des Iraners wirbt. „Wir starten diese Petition im Internet für unseren Mannschaftskameraden, Arbeitskollegen und Freund Amir“, betonte Ring. 

 

Der SVH-Vorsitzende Christopher Schönhoff lobte den Angreifer in den höchsten Tönen: „Er spricht mittlerweile fließend Deutsch, hat seinen Führerschein gemacht und arbeitet jeden Tag in einem lokalen Hotelbetrieb, in dem sein Vorgesetzter sehr zufrieden mit Ihm ist.“ 

„Ehrliche und aufrichtige Art“ 

Auch am Schulweg in Brande-Hörnerkirchen sowie am Fasanenweg in Bokel, wo die SVH-Teams trainieren und spielen, trat Niyazibanafshehvaraghs bisher ausnahmslos positiv in Erfahrung. „Egal ob Training, Spiel oder Arbeitsdienst – er hält sich an Termine, Absprachen und zeigt einen extrem hohen Teamgedanken“, umschrieb Schönhoff die Fähigkeiten des Iraners, der bisher für die 1. und 2. Herren des SVH in Aktion trat. Auch die Senioren-Kicker des Vereins sind angetan vom Iraner, der „durch seine ehrliche und aufrichtige Art überall schnell Anschluss finden“ würde. 

Schon in den vergangenen Jahren musste Niyazibanafshehvaraghs regelmäßig um die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung kämpfen. „Es besteht jederzeit die Gefahr, dass er das Land kurzfristig verlassen muss“, weiß Ring, der deshalb „auf reichlich Unterstützung hofft“. 

Geht sein Plan auf, gäbe es für die Stadionsprecher der Gegner der Liga- oder Reserve-Mannschaft der Hörnerkirchener auch in der kommenden Saison einen 21 Buchstaben langen „Zungenbrecher“.

 

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