Bahnverkehr in SH

Elektrifizierung an der Westküste rückt näher

Elektrifizierung an der Westküste rückt näher

Elektrifizierung an der Westküste rückt näher

Henning Baethge/shz.de
Kiel/Berlin
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Marschbahn-Strecke Schleswig Holstein
Noch fahren auf der Marschbahn-Strecke Diesellocks. Foto: imago images/ Rüdiger Wölk

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Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz will die Marschbahn aufrüsten – sein Bundeskollege Andreas Scheuer die Stichstrecke Brunsbüttel-Wilster. Die Planungen könnten schon bald beginnen.

Nachdem Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz kürzlich angekündigt hat, die Marschbahn von Itzehoe bis Sylt in der Regie des Landes elektrifizieren zu wollen, kommt nun auch Bewegung in die vom Bund geplante Elektrifizierung der Stichstrecke von Wilster nach Brunsbüttel: Wie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in einem Brief an den Itzehoer CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Helfrich mitteilt, könne die Planung des Projektes noch dieses Jahr beginnen – vorausgesetzt Buchholz mache bald ernst mit seiner Ankündigung für die Marschbahn.

 

Während die Elektrifizierung der Marschbahn von Itzehoe über Wilster und Husum nach Sylt nicht im Bundesverkehrswegeplan steht, hat CSU-Minister Scheuer die Oberleitung für die Strecke Wilster-Brunsbüttel in den Plan aufgenommen. Sinn ergibt ein Fahrdraht auf dieser Linie aber nur, wenn zumindest auch die Elektrifizierungslücke zwischen Wilster und Itzehoe geschlossen wird – und die ist Teil der Landespläne.

Die Planung könnte noch dieses Jahr losgehen

„Mit einer verbindlichen Übernahme der Planung und Realisierung des Abschnitts Itzehoe-Wilster durch das Land wären die formalen Voraussetzungen gegeben, die bundesseitigen Planungen für den Bedarfsplanabschnitt Wilster-Brunsbüttel aufzunehmen“, schreibt Scheuer nun etwas umständlich an Helfrich. Falls diese Erklärung des Landes bald vorliege, wäre ein Planungsbeginn „grundsätzlich noch in diesem Jahr möglich“, schreibt Scheuer weiter. Helfrich freut sich über diese Aussage: „Ich habe bei Andreas Scheuer für dieses Vorgehen geworben und bin auf offene Ohren gestoßen.“

Am Dienstag stellt Buchholz den neuen Nahverkehrsplan vor

Auch Minister Buchholz ist erfreut. „Es stimmt, es kommt Bewegung in das Thema“, sagte er und dankte Helfrich für dessen Einsatz. Am Dienstag will der FDP-Politiker den neuen Landesnahverkehrsplan vorstellen und dann endgültig Klarheit über die Elektrifizierung der Marschbahn schaffen. Der FDP-Mann will sie aus Mitteln für Nahverkehrsprojekte bezahlen, genauer gesagt aus dem jüngst kräftig vergrößerten Topf des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes. Zwar müsste das Land dann mindestens ein Zehntel der voraussichtlichen Projektkosten von 400 Millionen Euro tragen, doch den Löwenanteil würde auch dann der Bund beisteuern.

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