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Prognose: SSW steht vor Einzug in den Bundestag

Prognose: SSW steht vor Einzug in den Bundestag

Prognose: SSW steht vor Einzug in den Bundestag

dodo/Ritzau
Flensburg
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SSW-Spitzenkandidat Stefan Seidler kann sich vermutlich bereits nach einer Wohnung in Berlin umschauen. Foto: Lars Salomonsen

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Nach Berechnungen eines Hamburger Analyseinstituts hat die Partei der dänischen und friesischen Minderheiten ein Mandat so gut wie sicher - und sogar ein zweiter Sitz im Bundestag könnte möglich sein.

Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), die Partei der dänischen und friesischen Minderheiten in Schleswig-Holstein, hat gute Chancen, im September wieder in den Deutschen Bundestag einzuziehen, für den sie sich erstmals seit 60 Jahren wieder zur Wahl stellt.

Das zeigen laut „JydskeVestkysten“ Berechnungen des Hamburger Analyseinstituts „election.de“.

Die Chancen sind gut, da der SSW weit weniger Stimmen benötigt als ursprünglich gedacht.

In ihren Berechnungen gehen die Experten von der gleichen Wahlbeteiligung wie bei der Bundestagswahl vor vier Jahren aus. Wenn das am 26. September zutrifft, kostet ein Mandat für den SSW, der von der allgemeinen deutschen Sperrgrenze von fünf Prozent ausgenommen ist, nur noch rund 37.000 Kreuze auf dem Stimmzettel. Wenn wie bei der Stimmenverteilung im Jahr 2017 rund 100 zusätzliche Sitze durch Überhangmandate hinzukommen, sinkt die erforderliche Stimmenzahl für einen Sitz auf bis zu 32.000. Der SSW rechnet mit mindestens 45.000 Stimmen bei der Wahl.

Bei der jüngsten Landtagswahl erhielt der SSW knapp 49.000 Stimmen, und eine kürzlich durchgeführte Umfrage deutet darauf hin, dass die Unterstützung für die Bundestagswahl noch größer sein wird.

Hoffen auf sogar zwei Mandate

Sind also vielleicht zwei Mandate möglich?

„Das wäre eine Sensation, ist aber rein illusorisch. Wir kämpfen um jede einzelne Stimme“, sagt SSW-Spitzenkandidat Stefan Seidler zum „shz“.

Nach Berechnungen aus Hamburg wären aktuell rund 100.000 Stimmen vonnöten, um ein zweites Mandat zu erhalten. In einer aktuellen Umfrage sagten allerdings 180.000 Schleswig-Holsteiner, dass sie sich vorstellen könnten, dem SSW ihre Stimme zu geben.

Der Südschleswigsche Wählerverband war zuletzt 1953 mit einem Mandat im Bundestag vertreten.

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