Mitgliederzuwachs

Bemerkenswerte Entwicklung: Tennis trotzt Corona

Bemerkenswerte Entwicklung: Tennis trotzt Corona

Bemerkenswerte Entwicklung: Tennis trotzt Corona

Reiner Stöter/shz.de
Kellinghusen
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Der Kellinghusener Ulrich Lhotzky-Knebusch ist Pressesprecher des Tennisverbandes Schleswig-Holstein. Foto: Reiner Stöter

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TVSH freut sich trotz Pandemie über 2,2 Prozent Mitgliederzuwachs landesweit.

Erstaunliche Entwicklung im Tennis: Der Tennisverband (TVSH) verzeichnet als einziger Fachverband in Schleswig Holstein einen nennenswerten Mitgliederzuwachs. Das ist gerade in Pandemiezeiten absolut bemerkenswert, denn bei anderen Verbänden sind die Zahlen eher rückläufig. Insgesamt ist der Stand der Mitglieder im TVSH um mehr als 900 gestiegen. Das ist eine Steigerung um 2,2 Prozent landesweit. Im Kreis Steinburg fällt der Zuwachs mit 0,8 Prozent zwar nicht ganz so üppig aus, aber auch hier konnten neue Tennisfreunde in den Cubs begrüßt werden. In Steinburg ist der TSV Lägerdorf Spitzenreiter, der ein Plus von 59 Mitgliedern zu verzeichnen hat. Es folgen Itzehoer TV (12) und TSV Wacken (10).

Zwei Aktionen sehr gut angekommen

Mit zehn neuen Mitgliedern hat auch der TC Kellinghusen (TCK) ein positives Ergebnis zu vermelden. Ulrich Lhotzky-Knebusch Pressesprecher des TVSH und Mitglied im TCK nennt als möglichen Grund für die Zuwächse gute Vorstandsarbeit. Es sei zu beobachten, wo Vorstände komplett besetzt seien und Wert auf besondere Aktionen legen würden, es oft sehr gut laufe. Dabei kämen zwei Aktionen des Landessportverbandes den Tennisclubs besonders zugute.

„Die Aktion Familie in Bewegung ist zwar nicht unbedingt tennisspezifisch, gehört aber entscheidend zum Erfolgsgeheimnis.“ Es würden fast ausschließlich Tennisvereine daran teilnehmen. Auch dem TCK habe diese Aktion geholfen, neue Mitglieder zu werben. Daneben sei Schultennis sehr gut angekommen. „Dabei konnte dem Nachwuchs gezielt Spaß am Tennissport vermittelt werden“, so Lhotzky-Knebusch. Aber es sei nach wie vor für alle schwierig, engagierte Ehrenamtler zu finden, die ihre Vereine voranbringen. „Man muss natürlich auch die Leute haben, die solche Aktionen durchführen können.“

Kein Körperkontakt

Es sind jedoch letztlich nicht nur diese besonderen Aktionen, die dem Tennissport geholfen haben, positive Zahlen zu schreiben. Im Gegensatz zu anderen Sportarten durften Tennisspieler nämlich auch im Lockdown ihren Sport ausüben, wenn auch nicht in Punktspielen. Im Einzel konnten sich die Akteure jedoch schon länger wieder wettkampfmäßig messen, weil ja immer nur zwei Leute auf dem Platz stehen, und das auch noch in gehörigem Abstand zueinander. Im Fußball, Handball oder anderen Mannschaftssportarten ist dagegen Wettkampf verboten, weil es dabei zwangsläufig zu Körperkontakt kommt. Diesen gibt es im Tennis nicht, was der Sportart einen klaren Vorteil verschafft.

Saisonstart Ende Mai geplant

Nun hofft der SHTV sogar, bald wieder um Punkte spielen zu können. „Unser Saisonstart ist wegen Corona extra spät für Ende Mai geplant. Das sollte möglich sein, wenn die Inzidenzzahlen weiter sinken“, sagt Lhotzky-Knebusch. Dafür müsse es aber auch eine Freigabe für Spiele im Doppel geben. „Das ist bislang noch nicht erlaubt, was besonders betrüblich für ältere Sportler ist, die Tennis zur Gesunderhaltung nur dann ausüben, wenn sie im Doppel spielen können.“ Dabei seien die Abstände zwischen den einzelnen Spielern so groß, dass keine Ansteckungsgefahr bestehe. „Wir haben deshalb dringend um Erlaubnis gebeten, vor dem Hintergrund der geltenden Rechtsvorschriften wieder Doppel spielen zu dürfen.“

 

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