Nordfriesland

Schwerer Unfall bei Simonsberg: Junge Frau stürzt mit ihrem Kombi Hang hinab

Schwerer Unfall bei Simonsberg: Junge Frau stürzt mit ihrem Kombi Hang hinab

Junge Frau stürzt mit ihrem Kombi Hang hinab

Helmuth Möller
Simonsberg
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90 Feuerwehrkräfte waren zu Spitzenzeiten an der Rettung der Autofahrerin beteiligt. Foto: Helmuth Möller

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90 Einsatzkräfte waren mit 14 Fahrzeugen vor Ort. Eine Schwerverletzte konnte erst nach gut zwei Stunden aus ihrem Fahrzeugwrack befreit werden.

Bei einem schweren Alleinunfall ist am Sonntagabend um 21.40 Uhr auf der L31 im Einmündungsbereich der L244 in der Nähe der Ortschaft Simonsberg eine Autofahrerin schwer verletzt worden.

Die junge Frau war auf der L31 aus Richtung Simonsberg kommend in Richtung B5 unterwegs. Aus bislang ungeklärter Ursache geriet die Fahrerin auf der höher liegenden Straße nach rechts von der Fahrbahn ab. Ihr blauer Kombi drehte sich und stürzte einen gut zehn Meter tiefen Abhang hinab. Hier blieb das Fahrzeug auf der Fahrerseite zwischen Bäumen an einem wassergefüllten Graben hängen. Ein dickerer Baum durchschlug dabei die linke Seitenscheibe und blieb aufrecht im Fahrzeug stecken.

Die angerückten Einsatzkräfte mussten den Baum zunächst oberhalb des Fahrzeugs kappen und das Fahrzeug vor dem weiteren seitlichen Hinabrollen in den Graben mit schwerem Gerät sichern. Dazu wurden die unter dem Wagen verlaufenden Aggregate abgebaut und starke Seile eingehängt. Die Unfallstelle wurde großräumig ausgeleuchtet – unter anderem mit Strahlern, die über die Drehleiter ,,herangefahren“ wurden.

Junge Fahrerin erst nach rund 120 Minuten gerettet

Um 22.20 Uhr wurde nachalarmiert: nun wurde zusätzlich die Mildstedter Feuerwehr benötigt, die um 22.40 Uhr mit vier Fahrzeugen eintraf. Vom Mildstedter Rüstwagen aus wurde ein weiteres Seil am Unfallfahrzeug befestigt. Nunmehr hing das Unfallfahrzeug an vier dicken Seilen, die von verschiedenen Seiten aus angebracht waren.

Alarmiert wurde zusätzlich ein großer Teleporter, der das Fahrzeug von tiefergelegenen Gelände aus sicherte. Um 23.40 Uhr – nach nunmehr genau zwei Stunden – gelang es, die eingeklemmte junge Fahrerin vorsichtig über die Heckklappe aus dem Fahrzeug zu befreien. Nach weiterer Versorgung im Rettungswagen durch Notarzt und Rettungsteams startete der Rettungswagen gegen Mitternacht Richtung Westküstenklinikum Heide.

Extrem schwierige Bedingungen für die Rettungskräfte

Die Einsatzkräfte arbeiteten unter enorm schwierigen Bedingungen – teilweise im Wasser und Morast des Grabens. Die Bergung des Unfallfahrzeugs nahm noch einmal eine größere Zeitspanne in Anspruch. Bis zum Eintreffen der Bergefahrzeuge mussten die Feuerwehrseile das Fahrzeug weiterhin vor dem Abrutschen in tieferes Gelände sichern.

Vor Ort waren 90 Feuerwehrleute aus dem Wehren Simonsberg, Oldenswort, Husum und Mildstedt mit 14 Fahrzeugen im Einsatz – davon die Feuerwehren Husum und Oldenswort mit Rettungsscheren und Spreizern.

Mehrere vor Ort befragte Einsatzkräfte konnten sich nicht ,,an einen derart kompliziert gelagerten Fall“ erinnern. Das Meer von Blaulicht war weithin zu sehen – die L31 und die L244 waren im Unfallbereich über mehrere Stunden hinweg voll gesperrt.

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