TARNNETZE UND VERSTECKE

So unterschiedlich werden Blitzer in Flensburg getarnt

So unterschiedlich werden Blitzer in Flensburg getarnt

So unterschiedlich werden Blitzer in Flensburg getarnt

Karsten Sörensen/shz
Flensburg
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Eine Kontrollstelle an der Flensburger Marienallee. Foto: Karsten Sörensen

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In Flensburg werden Radarfallen nicht mit Tarnnetzen verhüllt.

Die Überwachung der Geschwindigkeit wird neben der Polizei auch von den Ordnungsbehörden der Stadt Flensburg und dem Kreis Schleswig-Flensburg im Norden durchgeführt. Hierbei werden unterschiedliche Messverfahren angewendet.

Am Dienstagmorgen meldete der Verkehrsfunk mehrerer Radiosender einen Blitzer in der Gemeinde Harrislee (Kreis Schleswig-Flensburg). Auf dem Flensburger Damm darf eine Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde gefahren werden, ein Mitarbeiter der Ordnungsbehörde des Kreises überprüft mittels eines mobilen, verdeckt aufgestellten Messgerätes in über drei Stunden, die gefahrene Geschwindigkeit von insgesamt 467 Fahrzeugen. 

 

Nach dem Ende der Kontrolle werden insgesamt 13 Verstöße festgestellt, die Beanstandungsquote liegt bei 2,8 Prozent der gemessenen Fahrzeuge. „Nicht angepasste Geschwindigkeit ist eine herausragende Hauptunfallursache, Geschwindigkeitskontrollen gehören zu den den wichtigsten Mitteln der Verkehrsüberwachung und dienen zur Bekämpfung dieser Unfallursache“, erklärt Martina Potztal, Pressesprecherin des Kreises Schleswig Flensburg. 

Blitzen vor Schulen und Kitas 

Um den 125 Gemeinden im Kreis Schleswig-Flensburg bei dem Ansatz von Kontrollen gerecht zu werden, werden Daten der örtlichen Unfallkommission im Kreis mit allen betroffenen Behörden und Dienststellen abgeglichen. Auch Hinweise aus der Bevölkerung zu konkreten Gefahrenstellen fließen in die Planung der Verkehrsüberwachung für die Messstellen mit ein.

 

Messgeräte mit Tarnnetzen am Flensburger Damm in Harrislee. Foto: Karsten Sörensen

Ein wesentlicher Anteil der Überwachung bezieht sich nach Auskunft des Kreises auch auf verkehrsberuhigte Zonen und Einrichtungen wie vor Schulen, Kindergärten, Pflegeheime und Krankenhäusern. Messungen werden abgesprochen und koordiniert. „Die unterschiedlichen Geschwindigkeitskontrollen werden zwischen der Polizei und den Ordnungsbehörden für die Einsatzplanung abgesprochen und koordiniert, Polizei und Ordnungsbehörden arbeiten mit unterschiedlichen Messverfahren“, berichtet die Pressesprecherin weiter. 

Tarnnetze über Messanlagen 

Viele Hinweise und Beschwerden zu Gefahrenstelle kommen von Bürgern und Institutionen. „Über die Verwendung von Tarnungen an Messgeräten entscheidet in der Regel der Messbeauftragte im Einsatz“, erklärt Martina Potztal. 

Ziel sei es, gemäß den einheitlichen Vorgaben des Bußgeldkatalogs Verstöße zu ahnden. Dabei ist die reale, gefahrene und gemessene Geschwindigkeit zugrunde zu legen. „Ziel sei es dann nicht, die Fahrerin oder den Fahrer vorher zu warnen, um ihr oder ihm Gelegenheit zu geben, das Tempo noch rechtzeitig den Verkehrsvorschriften anzupassen“, so Potztal. 

Keine Netze in Flensburg 

Die Ordnungsverwaltung der Stadt Flensburg geht andere Wege. „Wir nehmen den Auftrag der Verkehrsüberwachung und Aufklärung in der Stadt Flensburg wahr“, sagt Annett Gellinger, Leiterin der Ordnungsverwaltung der Stadt Flensburg. „Wir nutzen die natürliche Tarnung der Geräte und der Umgebung, Tarnnetze werden in Flensburg nicht verwendet“, so Gellinger. „Dadurch entsteht leicht der Vorwurf der Abzocke, diesem Spannungsverhältnis zwischen Messung und Aufklärung wollen wir uns nicht aussetzen.“ 

Das eine Verkehrsüberwachung weiter nötig ist, zeigen die aktuellen Zahlen der Bußgeldstellen der Stadt Flensburg und des Kreises, die nicht rückläufig sind.

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