Vorwürfe gegen Forscher
Anti-Corona-Rezept sorgt für Streit – was steckt dahinter?
Anti-Corona-Rezept sorgt für Streit – was steckt dahinter?
Anti-Corona-Rezept sorgt für Streit – was steckt dahinter?
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Winfried Stöcker hat ein Antigen gegen Sars-Cov2 entwickelt. Nun hat er es im Internet veröffentlicht.
Der Streit zwischen dem Lübecker Medizin-Professor und Erfinder Winfried Stöcker und den Strafverfolgungsbehörden schwelt weiter. Nach wie vor wird dem 74-Jährigen vorgeworfen, ohne behördliche Erlaubnis Sars-Cov2- Antigene hergestellt und sich sowie weiteren Personen verabreicht zu haben.
Stöcker fühlt sich im Recht
Dabei fühlt sich der Lübecker, der vor drei Jahren für einen Milliardenbetrag seine Firma Euroimmun an einen US-Konzern verkauft hatte, nach wie vor im Recht. Wie der Spiegel meldet, sind in dieser Woche die Testergebnisse von mehr als 60 Freiwilligen gekommen, denen er das Antigen im Dezember und Januar in mehreren Dosen gespritzt hatte.
Die banale Impfung war nahezu nebenwirkungsfrei und äußerst effektiv. Mehr als 90 Prozent hatten schützende Antikörper in hoher Konzentration entwickelt.“
Winfried Stöcker, Lübecker Medizin-Professor und Erfinder
Corona-Antigene injiziert
Zuvor war bekannt geworden, dass Stöcker, der bereits im Frühjahr 2020 öffentlich bekannte, sich und seiner Familie Corona-Antigene zu injizieren, Kontakt zu Berufskollegen unter anderem zu Christian Drosten, dem Chefvirologen der Berliner Charité und dem Bonner Virologen Hendrik Streeck aufgenommen zu haben, mit der Bitte, seinen Immunitätsstatus im Labor zu untersuchen.
Immunisierung hat funktioniert
In dem Zuge sind sogenannte Neutralisationstest durchgeführt worden, die bestätigten, dass die Immunisierung bei Stöcker und seinem Anhang funktioniert hat. „Die IgG/IgA-Antworten sind recht hoch, und wir sehen im Plaque Assay eine unerwartet starke Reduktion. Damit sind Ihre Neutralisationswerte im oberen Drittel der von uns bisher gemessenen Immunantworten gegen Sars-CoV-2“, zitiert der Spiegel aus einem Brief von Streeck. Der schreibt weiter „Wirklich sehr spannend“.
Kein Gesprächsbedarf nach Strafanzeige
Das Handtuch zwischen dem Lübecker Medizin-Erfinder und den Behörden scheint derweil endgültig zerschnitten. Zu Gesprächen mit dem Paul-Ehrlich-Institut, zuständig für die Zulassung von Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln, ist der Senior nicht mehr bereit, nachdem ihm die Strafanzeige der Staatsanwaltschaft Lübeck ins Haus flatterte.
Dabei habe er selbst mit dem Institut Kontakt aufgenommen, um seine Ergebnisse zu präsentieren. Laut Spiegel hat ihn der Chef des Instituts höchstpersönlich beim Landesamt für soziale Dienste (LAsD) in Kiel „ verpetzt“. Das schrieb daraufhin an den Lübecker, das entwickelte Antigen sei “als Arzneimittel, nämlich als Impfstoff gegen Covid-19, zum Einsatz gekommen“. Es bestehe der Verdacht, “dass hier eine klinische Prüfung mit diesem experimentellen Arzneimittel stattgefunden hat – ohne zuvor die erforderlichen Genehmigungen einzuholen“. Stöckers Anwalt, der Kieler Wolfgang Kubicki, widersprach und forderte die Einstellung des Verfahrens. Vergeblich.
Rest für die Antigenproduktion?
Stöcker hat nach eigenen Angaben inzwischen das „Rezept“ für die Antigenproduktion ins Internet gestellt und hofft nun, dass Firmen in die Produktion einsteigen. Geld verdienen wolle er damit nicht.