Corona-Virus

Impfzentrum Niebüll startet Betrieb mit 48 Immunisierungen

Impfzentrum Niebüll startet Betrieb mit 48 Immunisierungen

Impfzentrum Niebüll startet Betrieb mit 48 Immunisierungen

Hagen Wohlfahrt/shz.de
Niebüll
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Tobias Schinzel war unter den 48 Personen, die am Montag zum Auftakt des Impfzentrums in Niebüll gegen Corona geimpft wurden. Foto: Hagen Wohlfahrt

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Am Montag hat in der Niebüller Jugendherberge auch das zweite Impfzentrum im Kreis Nordfriesland die Arbeit aufgenommen.

Einen Monat später als ursprünglich einmal geplant, hat am Montag auch das Impfzentrum in Niebüll seinen Betrieb aufgenommen. „Es ist gut angelaufen“, erklärte Koordinator Bernd Petersen vom Kreis Nordfriesland nach den ersten beiden Stunden.

Silke Albrecht gehörte zu den ersten, die eine Spritze mit dem Impfstoff von Astra Zeneca erhielten. Die Krankenschwester aus Braderup, die im Wilhelminen-Hospiz in Niebüll arbeitet, bestätigte Petersens Einschätzung. „Es lief reibungslos, wir wurden gut durchgeleitet.“ Nebenwirkungen spüre sie keine.

Ab Mitte März ganztags

48 Personen hatten nach Angaben von Petersen einen Termin für die erste Impfung. Mit dieser Anzahl täglich geht es auch in den ersten beiden Wochen des Monats weiter. Bis zum 15. März wird immer bis 12.30 Uhr geimpft, ab Monatsmitte ist das Impfzentrum dann ganztägig in Betrieb.

Fünf Ampullen täglich

Erst einmal genügen pro Tag fünf Ampullen des Impfstoffs, aus denen sich jeweils zehn Dosen ziehen lassen. Für die restlichen beiden Dosen gebe es eine Liste mit Impfberechtigten, erklärt Petersen.

Die medizinische Fachangestellte Meike Lipp vom DRK bereitet im Impfzentrum Niebüll die Impfdosen vor. Foto: Hagen Wohlfahrt

Da das Vakzin von Astra Zeneca aber besser haltbar ist und in der Aufbewahrung weniger Aufwand bedarf, wird überflüssiger Impfstoff gar nicht als Problem betrachtet.

Bestimmte Berufsgruppen

Für die ersten 14 Tage haben nur Angehörige von Berufsgruppen wie Ärzte, Kranken- und Altenpfleger oder aber Klinikpersonal Termine erhalten, ab dem 15. März wird auch die Bevölkerung geimpft. Dann ist auch der Impfstoff von Biontech da.

Die Verschiebung des Impfstarts in Niebüll um einen Monat und die eingeschränkten Impfzeiten in der Anfangsphase hängen mit der Verfügbarkeit von Impfstoff zusammen. Im Husumer Messezentrum wird schon seit Anfang des Jahres geimpft.

Zunächst ist in Niebüll auch nur eine von zwei Impflinien geöffnet. „Wir hoffen, dass wir die zweite bald in Betrieb nehmen können. Das würden wir uns wünschen“, sagt Bernd Petersen.

Elf Personen im Einsatz

Elf Personen sind im Niebüller Impfzentrum tätig. Ein Arzt, drei medizinische Fachkräfte vom Deutschen Roten Kreuz, sechs Bundeswehr-Soldaten aus Stadum sowie die Leiterin der Jugendherberge, Sabrina Kosinska. Letztere kümmert sich um die organisatorischen Abläufe.

Amtshilfe

Die Bundeswehr-Soldaten nehmen die Impfpatienten in Empfang und erledigen administrative Aufgaben. „Das ist etwas ganz Neues für uns“, sagt Sascha Wetekam vom Bataillon Elektronische Kampfführung 911 in Stadum. „Wir können hier unseren Beitrag leisten, dass das gut anläuft“, so der Hauptfeldwebel.

Aufklärungsgespräch

Als Arzt hatte am Montag Dr. Michael Friemel, früherer Mediziner der Klinik Niebüll, Dienst. Er führt das Aufklärungsgespräch über mögliche Nebenwirkungen, ehe es den kleinen Piks gibt, auf dem so viele Hoffnungen in der Pandemie ruhen.

„Das können Fieber und Schüttelfrost sein“, erklärt er Impfpatient Tobias Schinzel wenige Minuten vor der Immunisierung. Bei der zweiten Impfung seien beim Vakzin von Astra Zeneca eigentlich keine Nebenwirkungen mehr zu erwarten, so der Arzt.

Tobias Schinzel nimmt es gelassen. Er habe bei Impfungen nie Probleme, sagt der 42-Jährige, der als Koch in der Sylt-Klinik impfberechtigt ist.

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